The Goners – Good Mourning

The Goners
(c) RidingEasy Records

Teile von Yvonne (der Band, nicht der Catterfeld) und der ehemalige Sänger / Gitarrist von Salem’s Pot finden mit The Goners ein neues Betätigungsfeld. Das Quintett aus Eskilstuna, etwas über 100 km westlich von Stockholm gelegen, versteht sich auf handfesten Rock aus der Garage mit Hard’n’Heavy-Anleihen. Dicke Riffs, düstere Untertöne und ein Hauch von Untergangsstimmung umwehen den Einstand „Good Mourning“, der vermutlich nichts mit „‚Allo ‚Allo“ zu tun hat.

Ein fröhliches „Are You Gone Yet?“ begleitet durch vier kurzweilige Minuten. Was zunächst relativ unspektakulär klingt – die Riffs wirken gut abgehangen, die ersten 45 Sekunden bauen recht überschaubar auf – nimmt mit Einsetzen der Vocals Fahrt auf. Hier schwingt eine finstere, leicht quengelige Note mit, welche stärker Richtung Hard Rock drängt. Schweißtreibende Schwere, ein Hauch von Blues und ein klassisches Gitarrensolo breiten das Spannungsverhältnis aus. „Evil (Is Not Enough)“ heißt es ein paar Türen weiter, und der Name ist Programm. Die Schweden holen alles aus ihren Instrumenten heraus, ohne dem Muckertum zu verfallen – spritzig, energiegeladen und doch im besten Sinne altbacken.

Von großen Innovationen bleibt dieser Einstand verschont, was allerdings nicht stört. Gerade das kernige „You Better Turn“ zeigt, warum das seine Richtigkeit hat. Räudiger Garagen-Rock, der stellenweise sogar ins Punkige driftet, wird laufend durch doomigen Hard Rock entfremdet, fast schon ad absurdum geführt. Das spielfreudige Verwirrspiel mit psychedelischem Abgang macht viel Laune und lässt auch ruhigeren Momenten, beispielsweise „Good Ol‘ Death“, Raum zur freien Entfaltung. Das schwerfällige, angenehm zähe „High, Low And Never In Between“ bringt sogar etwas Birmingham-Charme mit.

„Good Mourning“ wirkt genügsam und beinahe zweckdienlich, was in diesem Fall auch absolut in Ordnung geht. The Goners wissen, wo ihre Stärken liegen, und reizen einfache Ideen maximal aus. Spürbares Bauchgefühl, das feine Näschen für gut abgehangene Riffs und eine kräftige Portion Düsternis im Abgang begleiten dieses mehr als unterhaltsame Debüt. In 40 Minuten tanken sich die Schweden durch über ein halbes Jahrhundert Rock-Geschichte mit dem Auge fürs Wesentliche – oberflächlich unspektakulär, dahinter unwahrscheinlich dynamisch und lebhaft.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 13.03.2020
Erhältlich über: RidingEasy Records

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