Dives – Teenage Years Are Over
Seit 2011 macht das Pink Noise Girls Rock Camp Lust auf Musik in ganz Österreich. Bei einem solcher Camp trafen sich 2016 Viktoria Kirner, Tamara Leichtfried und Dora de Goederen, die Band Dives war geboren. Seither arbeitet das Trio am herrlich schrägen eingängigen Mix aus Indie, Surf und Garage, der bereits zu diversen Festival- und Club-Auftritten führte. Auf eine starke EP folgt nun das nicht minder packende Debütalbum „Teenage Years Are Over“.
Coolness, Lässigkeit und Selbstbewusstsein begleitet Auftreten und Texte. Die eröffnende Single „Chico“ klopft Sexisten, Mansplainer und ähnliche Arschlöcher ganz locker ab und erweist sich, quasi im Vorbeigehen, als echter Ohrwurm. Das leicht zerfahrene und doch stets direkte Arrangement entpuppt sich als Volltreffer. Angedeutete Leerstellen verdichtet das folgende „Waiting“. Die Gitarren schrammeln mit wachsender Begeisterung, der mehrstimmige Refrain packt zu, die Surf-Untertöne machen Laune. Das hibbelige „Heads“ komplettiert das packende Opener-Paket mit Charme und Witz.
Jeder einzelne der zehn Songs ist für sich ein grundsympathisches Happening. In „Looking For A Fight“ deuten Dives den Sprint an und erinnern entfernt an die Anfänge von Franz Ferdinand. Hingegen rollt „Tomorrow“ langsam und bedächtig an, schält über Umwege eine packende Melodie aus dem Dickicht und erinnert damit ein wenig an verwaschenen frühen Noughties-Rock der zart umgarnenden Sorte. Die dicken Harmonieteppiche von „Drinking Paradise“ schleichen sich ähnlich langsam an, entführen in die Garage und verteilen schließlich Tanzschüchen in allen Größen.
Grundsympathischer Gitarrenpop mit außerordentlichem Grower-Faktor sorgt für Langzeit-Vergnügen. „Teenage Years Are Over“ hält von der ersten Sekunde an fest und will einfach nicht loslassen. Zwischen eingängigen Melodien, lässigem Twang und kurzweiligem Songwriting entsteht ein von vorne bis hinten amtliches, bestens gelauntes und durchaus angriffslustiges Debüt mit vielen kleinen Songperlen und einem großen Versprechen für die Zukunft. Den Namen Dives muss man sich unbedingt merken.
Wertung: 4/5
Erhältlich ab: 15.11.2019
Erhältlich über: Siluh Records (Cargo Records)
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