Warish – Down In Flames

Warish
(c) RidingEasy Records

Wenn Riley Hawk nicht gerade auf dem Board steht, widmet sich der Sohn von Skater-Legende Tony Hawk der Musik. Mit Petyr bewegte er sich zuletzt zwischen Stoner Rock und Psychedelic, jetzt soll es eine Spur druckvoller und direkter klingen. Im Trio-Format entstanden Warish, die erst im Dezember eine erste EP veröffentlichten. Der ruppige Garage Punk mit Sludge-Untertönen erinnert entfernt an die Anfänge von Nirvana und den Misfits, gibt sich fies und verschwitzt. Mit „Down In Flames“ steht nun das Debütalbum in den Startlöchern.

Bereits das eröffnende „Healter Skelter“ zeigt sich von seiner wilden Seite. Das Riff könnte kaum heftiger um sich schlagen, die Rhythmusabteilung gibt den Derwisch und die hellen, die Stimmbänder überstrapazierenden Vocals kokettieren mit Dreck und Exzess. Schon hier zeigt sich das Faible für simples, aber schlagkräftiges Songwriting. Warish machen aus recht wenig sehr viel, und legen mit „You’ll Abide“ gleich noch ein Schäufelchen drauf. Zwischen wüsten Garage-Gitarren und Sludge-Druck entwickelt sich ein abgefuckter Leckerbissen. Natürlich darf das überdrehte Gitarrensolo nicht fehlen.

Diese atemlose Grundstimmung droht gelegentlich zu kippen, wären da nicht geschickt eingestreute Midtempo-Brecher. Vor allem „Fight“ schafft es hervorragend, das Tempo herauszunehmen, die Situation zu beruhigen und dennoch unwahrscheinlich evil, geradezu unnachgiebig zu klingen. Somit setzt sich die Dauerattacke auch in halbwegs ruhigen Momenten durch, findet gelegentlich durchaus rockige Ausläufer („Runnin‘ Scared“), aber auch Sludge-Punk erhält seine verdiente Bühne („Bleed Me Free“).

Klar, für ein Album sind 28 Minuten Spielzeit recht sparsam, allerdings stimmt die Qualität absolut. Warish drehen von der ersten Sekunde an am Rad, reißen Mauern ein und erinnern zudem an die wüsten späten 80er und frühen 90er, als Indie Rock, Grunge und Noise noch in der gemeinsamen Ursuppe schwammen. „Down In Flames“ gibt sich heavy, mitreißend und zweckdienlich. Riley Hawks Vorsatz, einen kompletten Gegenentwurf zu Petyr zu liefern, erfüllt sich. Songwriting, Qualität und Bauchgefühl stimmen ebenfalls – es kann manchmal so einfach sein.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 13.09.2019
Erhältlich über: RidingEasy Records

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