Tora – Can’t Buy The Mood

Tora
(c) Grant Tyrell

Mit zwei starken Alben in Folge konnten sich Tora als Electro-Pop-Entität etablieren. Noch sind die Australier ein Geheimtipp, doch nach diversen Festival-Auftritten und umjubelten Tourneen mit so illustren Künstlern wie Oh Wonder stehen die Zeichen auf Sturm. Verbiegen lässt sich das Quartett allerdings keineswegs und zieht seinen Stiefel stattdessen konsequent durch. „Can’t Buy The Mood“ bleibt den etwas lebhafteren Tendenzen der letzten Platte treu, verzichtet dafür dieses Mal weitestgehend auf Gastbeiträge.

Das musikalische Mischungsverhältnis aus ruhigem Debüt und etwas lebendigerem Zweitling stimmt nun und treibt so manche spannende Blüte. Da wäre beispielsweise „Mother Forget“, das zwar von einer gewissen Crazyness singt, allerdings auf instrumentales Understatement und tiefe, durchaus soulige Entspannung sorgt. „Morphine“ packt etwas wuchtigere Beats und komplexe Synthies ein – Hot Chip lassen grüßen – gibt sich dennoch eher ruhig. Aus diesem spannenden Kontrast entsteht ein hitverdächtiger Dreieinhalbminüter, der gewiss zu den Highlights dieser Platte zählt.

In dieser Güteklasse geht es weiter. „Similiar“ beginnt ruhig, nachdenklich und emotional aufgeladen, bemüht sich um komplette Reduktion und pointierte Lässigkeit. Davon kann auch der Opener „Levitate“ nicht genug kriegen – es regiert abermals der Electro-Soul. Wirklich aufbrausende Momente bleiben aus, dafür flirrt immer wieder ordentlich Leben durch die Bude. „Paramount“ wäre ein Paradestück in dieser Kategorie, ebenso das etwas schroffer angelegte „Tiger“ oder das herrlich verschachelte, mit toller Zweitstimme ausgestattete „Control“.

Tora haben ihren Sound endgültig gefunden. Zwar fehlen somit ein paar Überraschungen, aber diese vermisst man letztlich nicht. „Can’t Buy The Mood“ findet das optimale Mischungsverhältnis der bisherigen Releases, wirkt tanzbar und leger zu gleichen Teilen. Kurzweiliger Electro-Pop, ein Hauch von Chillwave und ganz viel Synth-Soul zeigen die Australier in absoluter Bestform. Zumindest qualitativ stehen die Zeichen auf Sturm und auf Durchbruch.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 09.08.2019
Erhältlich über: eightyday records (GoodToGo)

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