Subshine – Easy Window

Subshine
(c) Apollon Records

Lorraine dürfte dem einen oder anderen noch ein Begriff sein. Die Norweger, später auch als Blackroom bekannt, hatten Anfang der 2000er ein paar kleinere Hits („Heaven“, „I Feel It“) und begleiteten unter anderem Mew und Pet Shop Boys auf Tour. Ole Gunnar Gunderson ist mittlerweile solo unterwegs und widmet sich als Subshine 80s-Pop mit Wave-Einflüssen und einem Hauch von Americana. Entsprechend abwechslungsreich und eingängig gestaltet sich das Debütalbum „Easy Window“.

Das eröffnende „Florence“ bringt den besonderen Charme Subshines auf den Punkt. Während die Gitarre durchaus nach Midwest klingt, steuert das Arrangement in melancholisch angehauchte New Wave-Gefilde, begleitet von verträumtem Untertönen. Gundersons durchaus eindringlicher und doch butterweicher Gesang legt sich wie Balsam auf geschundene Seelen, Erinnerungen an New Order werden wach. Ähnliches gilt für das reduzierte „Body“, ein fragiles, gefühlvolles Stück Musik, das auch als reiner Akustik-Song prima funktionieren würde.

Subshine machen aber auch lauter und poppiger Sinn und Laune. „Easy“ drängt förmlich ins Radio mit seinem hibbeligen Beat, der verhalten frühlingshaften Melodie und dicken Harmonien im Refrain. „Trust“ knüpft halbwegs daran an, dreht die Regler kurzzeitig auf Elf und bringt dezente Song Contest-Vibes mit sich. Der etwas gemächlichere, verträumte Ansatz von „Your Love“ nimmt hingegen unter anderem M83 mit auf die Reise, flirtet etwas mit Dream-Pop und bleibt dennoch seinem wuchtigen Beat-Konzept treu, welches im dezent avantgardistischen „Where Does It Go“ eskaliert. Air-Melodien treffen auf komplett umgekrempelte und auf links frisierte Songstrukturen – ein Happening für sich.

Die Stärke dieses Albums liegt ohne Zweifel in seiner Vielfalt. Natürlich dürfte „Easy Window“ vor allem Pet Shop Boys-Fans sämtlicher Bandphasen unterhalten, aber Gunderson lässt sich eben nicht auf eine einzige Referenz festnageln. Subshine bringen einen Hauch seiner musikalischen Vergangenheit ein, nehmen Uptempo-Fröhlichkeit ebenso mit wie unterkühlte Melancholie und entspannte Traumphasen. Diese halbe Stunde fügt sich erst nach mehreren Durchläufen so richtig zusammen, bleibt dank mehrerer toller Momente aber hängen. An diesem sympathischen Einstand kann man sich nur schwer satt hören.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 19.07.2019
Erhältlich über: Apollon Records (Membran)

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