Mac Powell And The Family Reunion – Back Again

Bruce Springsteen, Tom Petty – großartige Musiker mit starken Bands im Rücken. Mac Powell verfolgt eine ähnliche Vision. Der ehemalige Frontmann der kürzlich aufgelösten Christian-Rock-Band Third Day – sieben Millionen verkaufte Platten in den USA – widmet sich gemeinsam mit seiner Family Reunion der Musik seiner Eltern. Southern Rock, Country, MOR und Singer/Songwriter treffen auf charmante Weise zusammen, der Titel „Back Again“ ist durchaus programmatisch zu verstehen.

Schnell zeigt sich: Wer Powells bisherige Alben – ob solo, mit der Family Reunion oder zu einem gewissen Teil sogar mit Third Day – mochte, sollte auch „Back Again“ lieben. Von der kraftvollen und doch schmeichelnden Stimme bis zur musikalischen Vielschichtigkeit ist eigentlich alles dabei. Der eröffnende Titelsong widmet sich der flotten Seite des Bandsounds. Schwungvoller Rock, eingängiger Refrain und sympathische Country-Untertöne gehen Hand in Hand. So flott wird es nur selten, dafür ähnlich rockig und eingängig. „Whoo!“ mit Country-Sänger Craig Morgan und der schräge Rausschmeißer „Mississippi“ brennen sich sofort ein.

Natürlich bleibt der 46jährige seinen Christian-Rock-Wurzeln treu. „Heaven“ ist die etatmäßige Halb-Ballade, wohl aber geschickt mit Country- und dezenten Americana-Elementen angereichert. Wer hingegen nach klassischen Country-Klängen sucht, wird beim lässigen „Going To California“ fündig. Mit „What I Came Here For“ und dem kraftvollen „Tiptoein'“ nähert sich Powell hingegen seinen Vorbildern an. Das schwungvolle, unverschämt lässige „Mess Of Me“ sorgt für die nötige Auflockerung zwischendurch und kommt mit einem charmanten Augenzwinkern um die Ecke.

Wer bislang nichts von Mac Powell gehört hat, dürfte nun nicht schlecht staunen. Gemeinsam mit seiner Family Reunion spielt er auf „Back Again“ drei Jahrzehnte an Routine aus, ohne auch nur einen einzigen Moment satt oder gar selbstgefällig zu klingen. 15 kurzweilige wie abwechslungsreiche Songs, kleine Songwriting-Perlen und sympathische Schönheiten aus dem Great American Songbook geben sich die Klinke in die Hand. Eben eine Platte zum Gernehören, die auch außerhalb Nordamerikas jede erdenkliche Aufmerksamkeit mehr als verdient hätte.

Wertung: 4/5

Erhältlich ab: 26.07.2019
Erhältlich über: Mac Powell Records / Thirty Tigers

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