Ouzo Bazooka – Transporter
Ouzo Bazooka sind die heißeste Psych-Aktie Israels – ein Land, das unter vielen Genre-Fans bis dato die Form eines weißen Flecks hatte. Tatsächlich fühlt sich das Quartett hörbar wohl in den 70er Jahren, nur um Instrumente und Klänge des Nahen Ostens in ihren Sound-Mix, der nebenher auch ein wenig Garage Rock und Surf mitnimmt, zu inkludieren. „Transporter“ ist bereits ihr drittes Studioalbum.
Diese überaus geschmackvolle Dreiviertelstunde schafft es tatsächlich, gleichzeitig vertraut und doch total frisch und ungewohnt zu klingen. Wie das funktionieren kann, illustriert „Space Camel“, einer der beiden Exkurse mit Überlänge. Die gekonnte Lässigkeit kennt man natürlich, klingt wie ein ganz wilder Trip mit Stoffen, an die man gar nicht so recht denken mag. Und dann setzen Instrumente ein, welche man mit der Herkunftsregion der vier Musiker eng verbindet – irgendwie anders, ein wenig fremd und doch auch nicht. Dieser wilde Widerspruch trägt durch sechseinhalb lässige, richtig coole Minuten.
In „Revolution Eyes“ treten diese schrägen Elemente noch deutlicher an die Oberfläche, begleitet von schroffen Gitarren und einem deutlichen Hang zu Garage-Sounds. Wieder ein paar Türen weiter nimmt „It’s A Sin“ das Faible der Band für Surf-Rock mit und drängt es in unorthodoxe Psych-Gefilde – vergleichsweise geradlinig und doch angenehm sperrig. Ähnlich funktioniert auch das herrlich singende Riff von „Killing Me“, während sich „Falling“ in Windeseile zum nächsten Endlos-Trip aufschwingt.
Klar, was Ouzo Bazooka hier über weite Strecken abziehen, ist alles andere als leichte Kost, aber gerade darin liegt der Reiz dieses Albums. Wer die beiden Vorgänger mochte, wird mit Sicherheit auch „Transporter“ lieben, denn die Israelis setzen auf mittlerweile durchaus vertraute Energien, vermischt mit frischen Synergien, gekonntem Wahnsinn und einem Händchen für psychedelische Grenzerfahrungen. Nicht nur mit Kopfhörern ist dieser Exkurs ein begeisterndes Erlebnis.
Transporter
VÖ: 11.01.2019
Stolen Body Records
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