dodie – Human
Mit mehreren Millionen Subscribern und Spotify-Streams sowie einer EP in den britischen Top 10 gilt Dodie Clark nicht umsonst als eine der größten Pop-Hoffnungen der letzten Jahre. Die 23jährige aus Enfield, London versteht sich als Singer/Songwriterin mit einem Ohr für gute Melodien und einem Sinn für Handgemachtes. Was einst mit Cover-Versionen auf YouTube begann, schlägt längst Wurzeln in eigenem Material. „Human“ ist bereits ihre dritte EP.
Sieben neue Songs in 23 Minuten bringen das Phänomen dodie auf den Punkt. Betont minimalistisch in Szene gesetzt, vorsichtig und doch so zwingend instrumentiert, entfalten die Tracks nach und nach ihre volle Strahlkraft. Da wäre beispielsweise „If I’m Being Honest“, dieses wunderbar folkige Stück Popmusik mit federleichtem Gesang – reduziert, harmonisch, einfach nur wunderschön. Der Titelsong „Human“ wirkt insgesamt eine Spur direkter, ohne aufdringlich zu sein. Das lockere, durchaus mitreißende Beat-Konstrukt trifft ins Schwarze.
dodie kann aber auch Uptempo. Ihr „Monster“ könnte man sich durchaus im Fundus von Robyn vorstellen, so herrlich laut und kunterbunt blubbert es hier. Und doch behält die Britin ihre beinahe stoische Ruhe bei, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Es soll der einzige etwas wildere Exkurs bleiben, dem mit „Burned Out“ das krasse Gegenteil entgegenschlägt. Überraschend folkige Töne setzen auf puren Minimalismus und reduzieren fleißig, was das Zeug hält.
Wenn „Human“ etwas ist, dann maximal eine Spur zu kurz, denn nach diesen sieben kurzweiligen Songs möchte man unbedingt mehr von dodie hören. Zumeist zart und behutsam aufgebaut, reißen ihre Songs auf emotionaler Ebene mit, legen clevere Vielschichtigkeit frei und schlagen im richtigen Moment – zumindest ein klein wenig – über die Stränge. Wundervolle Songperlen, eine herausragende Stimme und spürbares Herzblut lassen auch Clarks dritte EP zum Volltreffer reifen.
Human
VÖ: 18.01.2019 (DL-Single)
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