Tom Grennan – Lighting Matches
Streaming-Star, britischer Radio-Liebling und Kandidat für den großen Durchbruch: Tom Grennan ist einer jener Namen, der seit Monaten immer wieder im breiten Hype-Umfeld fällt. Ganz unerwartet kommt das nicht, denn der Singer/Songwriter aus London mit der rauen, einprägsamen Stimme hat ein Händchen für gute Songs und mitreißende Melodien. Sein Debütalbum „Lighting Matches“ fasst nun alle Hits zusammen und reicht neue Perlen nach.
Klar, manche Perle hat man in den letzten Monaten totgehört. Dass ein Song wie der Opener „Found What I’ve Been Looking For“ dennoch frisch und tanzbar bleibt, spricht für seiner Qualität. Überaus sommerlich und tanzbar ausgerichtet, brummt und singt Greenan zu einer luftig angeschlagenen Gitarre und trägt seinen auf Singer/Songwriter-Tradition fußenden Sound zu einem durchaus beatesken Refrain – bedingt originell, wohl aber unheimlich gut gemacht. „Royal Highness“ knüpft nahtlos daran an und erinnert ein wenig an poppigere Hard-Fi – alternativ angehaucht und doch Formatradio-tauglich.
Dieses gelegentliche Schielen in Indie-Gefilde macht den Londoner erst recht sympathisch. Sein „Sober“ beginnt angenehm balladesk und nimmt im Refrain sogar eine gewisse Portion Soul mit. Dazu muss man sich bewegen, während die Streicher überraschenderweise gen Jonathan Jeremiah tragen. In „Praying“ bleibt es hingegen angenehm reduziert und gemächlich, beinahe schon intim. Für „Barbed Wire“ packt Greenan die Gitarre aus, tänzelt durch den fluffigen Titelsong und wird in „Make ‚Em Like You“ angenehm laut. Die Deluxe-Ausgabe kommt außerdem mit einer herrlichen Acoustic-Version von „All Goes Wrong“, dem gemeinsamen Hit mit Chase & Status, um die Ecke.
Oberflächlich gefällige Radiomucke, dahinter richtig schön Drive und Elan: Tom Grennan legt sein Talent für ausgeklügeltes Songwriting auf seinem Debütalbum „Lighting Matches“ offen und wagt den schwierigen Spagat zwischen Mainstream-Präsentation und Alternative-Anleihen. Herausgekommen ist eine wirklich angenehme, kurzweilige Konsens-Platte eines offenkundigen Hoffnungsträgers, der sich viel Aufmerksamkeit verdient hat. Ob Sommerhit oder gefühlvolle Ballade, hier stimmt unheimlich viel.
Lighting Matches
VÖ: 06.07.2018
RCA Records (Sony Music)
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