Café del Mar – Volumen Veinticuatro
Die vielleicht wichtigste und nach wie vor stärkste Chillout-Sampler-Reihe überhaupt geht in die bereits 24. Runde: Café del Mar steht seit einer gefühlten Ewigkeit für exzellente Ambient- und Lounge-Qualität. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach „Volumen Veintitrès“ steht nun „Volumen Veiniticuatro“ bereit. An der Mischung an sich hat sich wenig geändert: Starpower trifft auf Szenegrößen, Entspannung pur kollidiert mit einem Blick über den Tellerrand, natürlich wieder auf zwei CDs verteilt.
CD1 gehört dem Sonnenschein, und so eröffnen Nightmares On Wax überaus chillig. Ihr „Back To Nature“ vom bärenstarken aktuellen Album „Shape The Future“ macht Laune. Zu den bekannteren Vertretern zählen die Israelis Garden City Movement, die Chillout-Dauerbrenner Blue States und Veteran Mark Pritchard, doch stehlen ihnen andere Künstler das Rampenlicht. Ein „Human Emotion“ von Jex Opolis mutet überraschend beatesk an, geht aber ebenso ins Ohr wie der soulige Kraak & Smaak-Remix von Izo FitzRoys „Skyline“ oder das grandiose, tiefenentspannte „August 10“ von Khruangbin.
Die zweite Scheibe kündigt den Sonnenuntergang an und spannt den Bogen von einem Hauch Romantik bis zu vereinzelten Beats. „Afterglow“ von José González kommt in der String-Version gut, auch das mit beinahe etatmäßigem Gospel-Charme ausgestattete „This Wild Darkness“ von Moby bleibt hängen. Klar, Carl Craig drängt zum Abschluss regelrecht in den Club, als Abgang mutet das jedoch seltsam an. Dann doch lieber das mit Soundtrack-Elementen ausgestattete „In Your Eyes“, eine Entdeckung von BadBadNotGood, oder das unwahrscheinlich charmante, losgelöste „Addiction Days“ von Llorca & Halley Hiatt.
Wer schon den Vorgänger zu breit aufgestellt fand, und davon soll es ja ein paar geben, sollte auch mit „Volumen Veinticuatro“ aufpassen. Café del Mar dehnt den Chillout-Begriff weiter aus, bleibt aber organisch. Wo andere Sampler-Reihen, wie beispielsweise Sunset Chill von Kontor, schon mal ein wenig clublastiger werden, bleiben die Urgesteine fast durchgehend bei weichen, sanften Klängen mit einem Hauch von Leben. Soul, Gospel und reduzierte Gitarrenmusik brechen mit Erwartungen, fügen sich aber prima in den Mix ein. Und der bleibt unerreicht: Café del Mar ist weiterhin der Ambient-Klassenprimus.
Café del Mar – Volumen Veinticuatro
VÖ: 29.06.2018
Café del Mar Music (H’ART)
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