Swedish Death Candy – Swedish Death Candy
Ein Brite, ein Koreaner, zwei Italiener und eine fette Portion Fuzz – die Zutaten für Swedish Death Candy sind so abgedreht wie eingängig. Vor ein paar Jahren traf man sich am London College und began den Psych-Göttern sowie den Rock-Freigeistern der 60s und 70s zu huldigen. Mittlerweile bei Hassle Records gelandet, veröffentlicht das in London ansässige Quartett nun sein schlicht „Swedish Death Candy“ betiteltes Debütalbum und beweist, dass Fuzz und Psych auch verdammt poppig klingen können.
Für diese 40 Minuten verzichtete man weitestgehend auf zuvor auf Kleinformaten veröffentlichtes Material – angesichts der hohen Qualität dessen ein Frevel, doch Swedish Death Candy überzeugen auch ohne diese Hits. Bereits der Opener „Last Dream“ setzt die Segel gen Powerhouse. Dicke, verspielte Gitarren, ätherischer Gesang und eine gleichermaßen wilde wie fokussierte Rhythmusabteilung führen in gut drei Minuten gen Rock-Monster, beinahe jazziges Psych-Break inklusive.
Je länger dieses Debüt dauert, desto ausladender und verkopfter gestalten sich diese Jam-artigen Gebilde. Ein „Avalanche“ spaziert beispielsweise in bester Spidergawd-Manier über diese Marke, bleibt dabei aber tiefenentspannt, nur um in der zweiten Hälfte die Sau rauszulassen. Zwischendurch packt „Living Your Life Away“, einer der wenigen bereits bekannten Tracks, wuchtige Hard-Rock-Riffs nebst Pop und Psych, während sich das gnadenlose „Liquorice (Parts II & III)“ nach holprigem Start zu einem bärbeißigen Gitarrenmonster mit dickem Fuzz-Anteil entwickelt und sich regelrecht in den Gehirnwindungen festfrisst.
Etwas Husten in den ersten Songs, doch schnell befinden sich Swedish Death Candy auf Kurs und packen Granate über Granate aus. Ob entspannt und im Space-Psych-Sumpf verhaftet, poppig und eingängig durch Fuzz-Untiefen marschierend, oder urplötzlich zwischen Prog und sogar Sludge pendelnd – ihr eponymes Debüt packt all das in 40 wahnwitzige Minuten, die einfach nicht zu wachsen aufhören wollen. Diesem internationalen Quartett kann und darf man sich nicht entziehen, wenn man ein Faible für verschwitzte Jams und musikalische Sinnsuche par excellence hat – was für ein Einstand!
Swedish Death Candy
VÖ: 24.11.2017
Hassle Records (Rough Trade)
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