Dangers Of The Sea – Our Place In History

Dangers Of The Sea

Eigentlich wollte Andreas Bay Estrup als Jazz-Drummer durch die Welt touren, begann nach seinem Musikstudium jedoch, selbst Songs zu schreiben, und schlug mit Dangers Of The Sea einen anderen Weg ein. Die Folk-Allstars mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern diverser bekannter dänischer Szene-Bands debütierten 2012 gekonnt, legen allerdings erst jetzt nach. „Our Place In History“ ist somit keineswegs ein Schnellschuss geworden und zeugt von cleverer, sorgsamer Weiterentwicklung.

So ganz wollen sie ihren Retro-Folk nicht loslassen, erweitern vertraute Elemente allerdings nunmehr um Indie-Atmosphäre und filigrane Pop-Gehversuche. Aus diesem Spannungsfeld geht beispielsweise die aktuelle Single „You & I“ hervor, ein beschwingtes und doch gefühlvolles Stück Musik mit feiner Hook und klassischen Untertönen zwischen Of Monsters And Men und Keane. Der Rausschmeißer „Can You Hear Me“ perfektioniert diesen Mix mit leichter Betonung der folkigen Seite der Band. In diesem sich stetig steigernden Sog werden sogar kurzzeitig Erinnerungen an Crosby, Stills & Nash wach.

Zwischendurch übt sich „Mathilda“ an balladeskem Minimalismus mit Piano und Gitarre – klingt anfangs etwas zu brav, der mehrstimmige Gesang reißt die anfangs unscheinbare Nummer jedoch heraus. „A 1000 Good Reasons“ entpuppt sich als Zugeständnis an die Folk-Wurzeln der Dänen und glänzt mit herrlich sympathischer Fragilität. Ihren besten Song präsentieren Dangers Of The Sea aber bereits zu Beginn, wenn sich „Meet Me At The Station“ durch zerbrechliche und doch forsche fünfeinhalb Minuten tastet. Großartiger Gesang, unorthodoxer Aufbau mit Post-Rock-Charakter und ein herrlich gefühlvolles Finale machen eine gute Idee zum komplexen Indie-Hit.

Danger Of The Sea melden sich angenehm anders und doch so vertraut zurück. Folk bleibt weiterhin ein wichtiger Faktor im musikalischen Werkzeuggürtel der Dänen, ist aber längst nicht mehr alles. „Our Place In History“ ist dann am besten, wenn es die verschiedenen Einflüsse der Band miteinander vermischt und packt mit „Meet Me At The Station“ sogar einen durchaus epischen Überflieger aus. Mehr Indie, mehr Atmosphäre, mehr Eingängigkeit – da wartet man auch gerne mal ein wenig länger.

Dangers Of The Sea - Our Place In History

Our Place In History
VÖ: 20.10.2017
DevilDuck Records (Indigo)

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