Inheaven – Inheaven

Inheaven beantworten die ungestellte Frage, wie eine Supergroup bestehend aus Mitgliedern von My Bloody Valentine und The Subways klingen würde. Shoegaze-Power auf der einen Seite, eingängige Indie-Arschtritte auf der anderen – das Quartett aus Brighton macht aktuell ordentlich Wellen, und das vollkommen verdient. Nach diversen Klein-Releases und Festival-Auftritten steht nun das schlicht „Inheaven“ betitelte Debütalbum in den Startlöchern.

Der Opener „Baby’s Alright“ fasst den betörenden Charme der Briten in unter drei Minuten zusammen: James Taylors fordernder Gesang, knackige und doch rotzige Präsentation, feiner Hitfaktor. Ein wenig fühlt man sich an die Ramones erinnert, dann wieder an Iggy und seine Stooges, bevor es in den großen Garage-Rock-Chorus geht. Ein „Treats“ – dieses Mal übernimmt Chloe Little das Mikrofon – passt ähnlich prima ins Bild. Hier tauchen bereits erste verträumte Shoegaze-Elemente auf, überlagert von dicken Gitarren und einer mächtigen Hook.

Kleine Wellenbrecher und understateter Charme geben sich in weiterer Folge die Klinke in die Hand. „Do You Dream“ macht seinem Namen alle Ehre und begeistert mit lockerer, legerer Lässigkeit, während das folgende „Real Love“ über anfangs ähnlich charmate Melodien eine kleine aber feine Gitarrenexplosion legt. Darf es ein wenig härter sein? Das Riff von „Vultures“ spielt mit Proto-Metal-Power, der Zweigesang im Garage-Punk-Chorus geht dafür sofort ins Ohr. Und dann wäre da noch „Regeneration“, der große Indie-Hit mit mehrfach explodierendem Refrain und himmlischen Harmonien.

„Inheaven“ macht von der ersten Sekunde an richtig Laune und schwebt in seinen knapp 40 Minuten sogar locker über den beinahe etatmäßigen Hauch von Füllmaterial hinweg. Reihenweise kleine Hits, verträumte Melodien und fiese Garage-Ausflüge brennen sich förmlich ein. Ob „Vultures“, „Baby’s Alright“ oder „Regeneration“ – in aller gebotenen Kürze liefern Inheaven neue kleine Perlen für die Indie-Clubs und zeigen sich verdammt stark für ein Debütalbum.

Inheaven
VÖ: 01.09.2017
[PIAS] Cooperative (Rough Trade)

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