Carrousel – Filigrane

Carrousel

Carrousel? Da war doch was… Wer den Namen schon mal gehört hat und das französisch-schweizerische Duo dabei nicht versehentlich mit der US-Elektropop-Band Carousel verwechselt hat, der hat vermutlich im Jahr 2013 den Schweizer Eurovision Song Contest-Vorentscheid am Rande mitbekommen. Damals schrammten die beiden Gesangstalente Sophie Burande und Léonard Gogniat mit ihrem zweitplatzierten Song „J’Avais Rendez-Vous“ nur knapp an der ESC-Teilnahme vorbei. Auch sonst waren Carrousel in der letzten Zeit alles andere als untätig und bringen nun, im zehnten Jahr ihres Bestehens, mit „Filigrane“ bereits ihr viertes Studioalbum in die Läden.

Musikalisch sind die beiden eindeutig im Popmusik-Sektor mit deutlichen Schlagseiten in Richtung Folklore und Chanson zu verorten. Dass sie dabei ihr Handwerk durchaus verstehen, beweist bereits der fröhlich-beschwingte Mitsing-Opener „C’est La Vie“. Der für Carrousel charakterische, ausschließlich französische Duett-Gesang (zumeist erst sie, dann er, schließlich beide zusammen) tritt bereits hier deutlich hervor. Der zweite Song „Elle Danse“ ist insgesamt etwas ruhiger gehalten, weist im Refrain aber ebenfalls wieder diesen besonderen Mitsing-Charme auf, ehe einer Trompete im weiteren Verlauf noch eine tragende Rolle zukommt.

Etwas Abwechslung kommt bei den beiden dezent elektronisch angehauchten Titeln „Plus De Couleurs“ und „Itinérant“ ins Spiel, ehe es mit „Papier Buvard“ auch eine chansonhafte Ballade zu hören gibt. In der zweiten Hälfte des Albums stechen noch die leicht melancholische Midtempo-Popnummer „Dans Ta Foulée“, das im Intro etwas an Frida Golds „Wovon sollen wir träumen?“ erinnernde „Aussi Simple Que Ça“ und das ohrwurmverdächtige „Le Courage Du Dompteur“ deutlich hervor. Auch die abschließende Beinahe-Rock-Nummer „Les Flamants Osent“ hat das gewisse Etwas, fällt mit ihren knapp zwei Minuten aber leider deutlich zu kurz aus.

Insgesamt haben Carrousel mit „Filigrane“ ein absolut rundes und gutklassiges Album abgeliefert, das einige wunderbar eingängige Popnummern, hier mit einem Hauch Weltmusik, da mit etwas Chanson garniert, abgeliefert. Seinen Charme bezieht das Werk besonders aus dem markanten Duett-Gesang und dem vielfältigen Einsatz auch eher ungewöhnlicher Instrumente wie Trompete, Melodica und Akkordeon. Es fällt dabei auf, dass das Duo durchaus um Abwechslung bemüht ist, doch mit der Zeit mutet das Album mitunter doch ein wenig zu gleichförmig an. Abgesehen von diesem Schönheitsfehler und zwei bis drei eher mittelmäßigen Füllnummern kann man „Filigrane“ aber jedem Liebhaber von Folklore-Popmusik nur wärmstens ans Herzen legen. Ab 02. November kann man die neuen Songs dann auch live auf einer 18 Konzerte umfassenden Deutschlandtour begutachten.

Carrousel - Filigrane

Filigrane
VÖ: 29.09.2017
Jazzhaus Records (in-Akustik)

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