The Shins – Heartworms

The Shins

Neben Soundtrack-Arbeiten, Schauspielerei und den Broken Bells fand der äußerst umtriebige James Mercer endlich wieder Zeit für The Shins. Vom Lineup des bis dato letzten Band-Albums „Port Of Morrow“ (2012) ist einzig er übrig geblieben. Musikalisch fühlt sich der Mittvierziger nun wieder stärker mit den Anfangstagen der Indie-Institution verbunden und trat bei der Gelegenheit auch erstmals als Produzent in Erscheinung. Mit einem Ego-Trip hat „Heartworms“ aber herzlich wenig zu tun.

Tatsächlich fällt das neue Material poppiger, bunter und schillernder aus, trägt seinen Indie-Stempel überaus stolz. Die eröffnende Empowerment-Hymne „Name For You“, inspiriert durch Mercers drei Töchter, zappelt herrlich. Der Chef jagt die Tonleiter rauf und runter, während die hibbelige Rhythmusabteilung zum herrlichen Retro-Refrain steuert. Im ähnlich bunten „Rubber Ballz“, das von den ebenfalls zurückgekehrten Grandaddy stammen könnte, reihen sich magische Sing-a-longs an Flower-Power-Pop und dezente Anflüge von Psychedelia.

„Heartworms“ spielt auf charmante Weise mit verschiedensten Sounds. Der bereits 2014 erschienene Soundtrack-Beitrag „So Now What“ kokettiert mit Dream-Pop, „Mildenhall“ experimentiert mit Folk und Singer/Songwriter, während der Halloween-Track „Dead Alive“ ausgelassene Orgelklänge mit gespenstischen Ideen kollidieren lässt. In „Cherry Hearts“ packen The Shins sogar so etwas wie einen kleinen Sommerhit aus, dessen Leichtigkeit und Frohsinn anstecken.

James Mercer führt seine Shins auf „Heartworms“ gewissermaßen zurück in die Vergangenheit. Sämtliche Songs wirken wie aus der Zeit gefallen und hätten so auch vor 10-15 Jahren prima funktioniert. Kunterbunte, dabei aber zu keiner Zeit überladende Arrangements machen Spaß und verbreiten beste Laune. Einzig der eine oder andere echte Hit fehlt, aber das soll nun nicht so schlimm sein. Und bitte, das nächste Shins-Album darf gerne etwas früher kommen, gerade wenn das Niveau so hoch bleibt.

The Shins - Heartworms

Heartworms
VÖ: 10.03.2017
Aural Apothecary / Columbia Records (Sony Music)

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