Espen Kraft – Those Days

Espen Kraft

80er-Revival und kein Ende. Was vor gut zehn Jahren mit dem Aufgreifen vereinzelter 80er Jahre-Klängen begann, führte schließlich über das Post Punk-Revival zu einer neuen Blütephase von Musikrichtungen wie New Wave, Synthiepop, Funk, Shoegaze und Elektro. Während inzwischen auch große Stars wie Justin Timberlake, Katy Perry und Bruno Mars auf den Sound der kühlen Dekade setzen, hat sich auf Plattformen wie Soundcloud und Bandcamp längst eine blühende Underground-Szene entwickelt, die ihre öffentlichkeitswirksamste Ausprägung derzeit in der instrumentalen Synthwave-Stilistik findet. Wer hingegen auf Vocals nicht verzichten mag, für den könnte „Those Days“, das unter Insidern heiß ersehnte Debütalbum des Norwegers Espen Kraft, genau das richtige sein.

Wie gut es Espen Kraft gelingt, den Zeitgeist der 80er Jahre einzufangen, zeigt sich bereits beim verträumten Midtempo-Opener „Jenny Come Home“. Auch mit dem flotten Titeltrack „Those Days“ ist ihm ein gelungener Beitrag zum 80er-Revival geglückt – sofort fühlt der Hörer sich hier angenehm ins Jahr 1985 zurückversetzt. Im weiteren Verlauf erwarten den Hörer gleich mehrere Stücke, die vorab als Single ausgekoppelt wurden, darunter die Ballade „Colors Of You“, die instrumentalen Synthwave-Perlen „The Golden Boy“ und „Hot Pursuit“ und, besonders herausragend, das düstere „Atomic Winter“, das das damalige Lebensgefühl besonders intensiv ins Hier und Jetzt transferiert.

Einen Ausfall gibt es unter den elf Songs des Albums nicht, jeder Titel ist mindestens gutklassig, die meisten sogar herausragend. Espen Kraft zeigt der Konkurrenz hier, wie man die 80er Jahre ins Hier und Jetzt zurückholt, ohne dass das Ganze erzwungen wirkt – was nicht zuletzt daran liegt, dass er ausschließlich mit Original-Synthesizern von damals arbeitet. Somit bleibt festzuhalten, dass im Zuge des 80er-Revivals neben diversen Banalitäten und stumpfen Abkupfereien tatsächlich auch in jeder Hinsicht hochwertige Produktionen erscheinen. Was Chromeo und Ronika für den Funk, Magic Dance für den AOR, Drangsal und die White Lies für den New Wave-Sound und Kavinsky sowie Mitch Murder für die Synthwave-Szene sind, das ist für den Synthiepop-Bereich, neben Kid Kasio, St. Lucia, Tesla Boy und Liebe, ab sofort auch Espen Kraft!

Espen Kraft - Those Days

Those Days
VÖ: 24.02.2017 (DL-Album)
629391 Records DK

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