M185 – Chew

M185

Nach zwei durchaus erfolgreichen Alben wollen M185 aus Wien alles anders machen. 2017 soll eine neue Platte erscheinen, doch der Weg dorthin wird von diversen Song-, Single- und Video-Releases gepflastert – eine Taktik, die mit klassischen Veröffentlichungsstrategien bricht. Musikalisch zeigt sich das Quintett ebenfalls zu Experimenten aufgelegt und wählt einen neuen, proggig-krautigen Ansatz mit elektronischen Einflüssen. Erster Track aus dieser neuen, losen Veröffentlichungsreihe ist „Chew“.

Bereits das anfängliche elektronische Geblubber weist auf einen neuen, alternativen Ansatzpunkt hin, der sich in weiterer Folge dieser sechs ellenlangen Minuten verdichtet. Das locker gehaltene Gerüst aus Drums und schrubbenden, beinahe klaren Gitarren erinnert ein wenig an Battles, die tanzbaren Untertöne passen eher zu !!!. Lässig und behutsam bauen M185 den Track auf, lassen zwischendurch Zeit für laute Gitarrenwände, für Gefiepe und Geblubber, für manischen Gummitwist und herrlich kaputte, unorthodoxe Energie. Was die bizarren Samples zu Schluss sollen, bleibt jedoch offen.

Zugegeben, „Chew“ ist eine Spur zu lang geworden, doch gerade in diesem kaputten Chaos liegt Methode. In Endlosschleifen torpedieren sie ihre letzte Platte mit stilvoller Anti-Rhythmik und suhlen sich in minimalsten Varianzen. M185 gehen an die Substanz, lassen zugleich aber auf eine spannende Zukunft hoffen. Hinter dieser neuen musikalischen Strategie, wie auch der Release-Politik, warten spannende Ansätze.

M185 - Chew

Chew
VÖ: bereits erhältlich (Gratis-Download)
Siluh Records

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