King Buffalo – Orion
Drei Jahre haben sich King Buffalo Zeit gelassen, um einen Sound zu finden, der den eigenen Ansprüchen genügt. Das Trio, durch die Bank Szene-Veteranen aus Rochester, New York, vermengt mächtigen Psychedelic Rock mit Stoner-Riffs und klassischer Blues-Note. Zunächst in Eigenregie veröffentlicht, erhält das Debüt „Orion“ nun seinen verdienten internationalen Release via Stickman Records, und zwar gleich auf CD und Vinyl.
Im titelgebenen „Orion“ haben die US-Amerikaner den perfekten Opener für ihr Unterfangen gefunden. Langsam, beinahe bedächtig rollt der Song an und entfaltet seine volle Strahlkraft behutsam, erst über Umwege. Zwischen kraftvollen Vocals und hoffnungsvollen, suchenden Gitarren treten King Buffalo eine interstellare Reise an, die zum Ende hin in eine Art gewaltige Jam-Session ausartet. Selbst nach dem Verstummen des letzten Tons ist unklar, ob sie ihr Ziel gefunden haben, oder ob es überhaupt ein solches gibt.
Diese Beobachtung lässt sich auf weite Teile dieser Platte umlegen, beispielsweise im zweiteiligen „Goliath“; zunächst eine überdimensionale Suchanfrage, schließlich ein bärbeißiger Stoner-Rocker. Mit dem abschließenden „Drinking From The River Rising“ übertrifft sich das Trio sogar selbst. Die härtesten Gitarren, sehnsüchtigsten Melodien und wildesten Psych-Ritte wurden hier zusammengefasst und auf zehn Minuten ausgedehnt – erschöpfend aber lohnenswert.
Weil der Mittelteil ein wenig schwächelt (und das akustische Zwischenspiel „Down From Sky“ bestenfalls auf dem Papier eine gute Idee ist), fällt „Orion“ zwar nicht durchgehend genial aus, bietet aber gleich eine Reihe an überlebensgroßen Momenten, die selbst für erfahrene Stoner- und Psych-Fans nur so vor Aha-Momenten strotzen. Gute Ansätze, teils bärenstärke Tracks, dazwischen kurze Durchhänger: King Buffalo lassen Großes erahnen und auf einen konzentrierteren Nachfolger hoffen.
Orion
VÖ: 02.12.2016
Stickman Records (Soulfood Music)
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