Mondo Fumatore – The Yeah, The Yeah And The Yeah

Mondo Fumatore

Noch nie von Mondo Fumatore gehört? Das ist einerseits jammerschade, andererseits aber zumindest ein klein wenig nachvollziehbar. Schließlich ist das letzte Album der heimischen Rock’n’Roll-Grenzgänger bereits acht Jahre alt. Zwischenzeitlich, so heißt es, war man anderweitig beschäftigt, doch zum 20jährigen Bandjubiläum gibt es endlich wieder Nachschub. Auf „The Yeah, The Yeah And The Yeah“ konzentriert sich das ewige Duo Gwendolin und Mondomarc (aktuell durch Drummer Endai Hüdl unterstützt) nun wieder auf die Musik.

Lässig und locker leicht spielen sich die beiden Protagonisten gegenseitig die Bälle zu. Gwendolins helle, freundliche Stimme droht gelegentlich im Dickicht unterzugehen. Wenn es in „Apple Tree Theory“ etwas lauter wird, scheint sie zumindest kurzfristig in den Hintergrund zu rücken, singt sich aber wieder nach vorne. Auch im leicht schrägen, lebhaft-tanzbaren „8-Bit Love“ kämpft sie erfolgreich gegen Blechbläser und bunte Pop-Klanglandschaften an. Diese etwas versetzte Rolle im Arrangement mutet gewöhnungsbedürftig an, funktioniert aber letztlich prima.

Wenn sich Gwendonlin und Mondomarc schließlich zum Duett treffen, wird es zuweilen spektakulär. In „Under My Silver Pine“ treffen leicht kitschige Synthis mit 80s-Beigeschmack auf herrlich psychedelische Untertöne. In „The List“ setzt es schließlich endlos runtergeratterte, erfundene Songtitel, bevor der spanische Musikkritiker Ignacio Julià den Berliner U-Bahn-Plan vorliest. Kann man durchaus machen, wie auch das fieberhaft rockende „White Devil“, das leicht versetzt anrollende „Where Are We Going“ und der herrliche Classic-Sound von „Save The Witch“.

Bei aller Eingängigkeit haftet „The Yeah, The Yeah And The Yeah“ dennoch eine gewisse Kauzigkeit an, die Mondo Fumatore vom gängigen Rock- und Indie-Mainstream abhebt. Gewählte Wege wirken etwas weit und umständlich, plötzliche Brüche und unnötig komplexe Arrangierungen ungewohnt. Gerade darin liegt aber der Charme des Berliner-Power-Duos. Eben weil sie gelegentlich um die Ecke denken und dabei Ohrwürmer en masse abliefern, macht es so viel Spaß, sich mit ihnen zu befassen. Nur bitte keine weiteren acht Jahre bis zum Nachfolger.

Mondo Fumatore - The Yeah, The Yeah And The Yeah

The Yeah, The Yeah And The Yeah
VÖ: 25.11.2016
Rewika Records (AL!VE)

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