Monoski – Pool Party
Längst ist es kein Geheimnis mehr: Power-Duos können mindestens so viel Lärm machen wie überdimensionierte Riesenbands. Ähnliches lässt sich auch von Monoski aus Fribourg berichten, die sich kurioserweise einst in New York trafen und gemeinsam Pläne schmiedeten. Folgerichtig wurde ihr Debüt „No More Revelations“, ein gar betörender Bastard zwischen Garage, Blues und Stoner, auf Platte wie auch live sehr positiv aufgenommen. Mit „Pool Party“, ein betont irreführender Titel, setzen Lionel und Floriane ihre Reise zwischen Wüste und Apokalypse nun fort.
In 36 kompakten und doch ausladenden Minuten spielen Monoski mit dem Monster Rock’n’Roll, bewaffnen sich mit Gesang, Gitarre und Schlagzeug für sperrige, stellenweise gar psychedelische Fingerübungen und richtig gute Songs. Diese müssen nicht selten erst erarbeitet und entschlüsselt werden, wenn das Fribourger Duo nach und nach seine DNA offenlegt. „Imaginary Spheres“ wirkt als Opener geschickt gewählt und repräsentiert doch nur ein Fragment des gemeinsamen Sounds. Mit Garage-Fokus, treibendem Blues-Unterbau und Bass-befreitem Mucker-Schweiß entlocken die beiden diesem Kleinod gar hypnotische Töne, die sich mit jedem Durchlauf zu intensivieren scheinen.
Diese Gratwanderung, dieses konstante Streben nach neuen Klängen mündet zuweilen in richtig starken Konstrukten. „Rust & Troubles“ ist vielleicht sogar das Highlight dieses Zweitlings mit seinem pulsierenden Stoner-Understatement, das unweigerlich mit Blues-Schwere und Unkenntlichmachung durch Effektgeräte kollidiert. Gerade der psychedelische Schluss, für den sich Monoski immer mehr in einen regelrechten Rausch spielen, beeindruckt.
Einfache, klare Strukturen sind auf „Pool Party“ Mangelware. Selbst oberflächlich drückende Rocker, wie beispielsweise „We Fall“ und „Unfortunate Hitchhikers“, biegen zwischendurch in finstere Gassen ab und geben sich dem allmächtigen Jam hin. Schlecht ist das keinesfalls, vielleicht ab und an gewöhnungsbedürftig. Und doch liegt in dieser Klangsuche der Monoskis großer Reiz, effektbeladener Wahnsinn und ein heißer Tanz mit der eierlegenden Fuzz-Wollmilchsau – was für ein Brett!
Pool Party
VÖ: 25.09.2015
Vitesse Records (Cargo Records)
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