Grave Pleasures – Crying Wolves
Nach der Implosion der Post-Punk-Hoffnungsträger Beastmilk war Frontmann Mat McNerney aka Kvohst darum bemüht, schnell ein Nachfolgeprojekt auf die Beine zu stellen. Neben Gründungsmitglied Valtteri Arino und der bereits live aktiven Linnéa Olsson (ex-The Oath) kamen noch Uno Bruniusson der aufgelösten In Soltiude sowie, semi-offiziell, Oranssi Pazuzus Juho Vahanen hinzu. Als Grave Pleasures verarbeiten sie ab 4. September den Trennungsschmerz auf „Dreamcrash“ und veröffentlichen mit „Crying Wolves“ schon jetzt einen ersten Vorgeschmack.
Gewohnt lässig und düster flirren die Gitarren über ein solides Fundament in Aufbruchsstimmung, eine durchaus getriebene Rhythmusabteilung, die lässig und doch energisch bleibt. In den ruhigen, nachdenklichen Strophen widmet sich McNerney seinem besten Ausdrucksgesang, vermischt Weltschmerz mit Grabesstimmung und trägt diese Mischung in den etwas forscheren Refrain. Die Sisters Of Mercy lassen grüßen, wenn das Quintett weinerlich durch diesen Hauptteil wandert. Fast noch schöner ist jedoch der lang gezogene Instrumentalpart in der Mitte der Songs zwischen Depression und Suche nach Ausweg.
Im weitesten Sinne hat sich vorerst weniger verändert. „Crying Wolves“ erinnert an die etwas langsameren, getrageneren Tracks von Beastmilk, was nicht nur an McNerneys charakteristischer Stimme liegt. Grave Pleasures heben sich vorerst noch kaum vom großen Vorgänger ab, was angesichts der beteiligten Musiker auch nicht notwendig war. Der Einstand ist nur der erste Schritt in der Frustbewältigungsabend dieser talentierten Musiker, die, mit Ausnahme Vahanens, durch die Bank großartige Bands hinter sich gelassen haben. Weitere Songs und, vor allem, das komplette Album werden herbeigesehnt.
Crying Wolves
VÖ: 17.07.2015 (DL-Single)
Columbia Records (Sony Music)
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