Funeral For A Friend – Hours / Live At Islington Academy
Aktuell laufen Funeral For A Friend zu Höchstform auf und haben bereits den zweiten hochkarätigem Release in diesem Jahr nach ihren neuen Studioalbum „Chapter And Verse“ am Start. Heuer jährt sich die Veröffentlichung von „Hours“, dem bislang erfolgreichsten Studioalbum der Waliser, zum zehnten Mal. Grund genug, das gesamte Album live darzubieten (so geschehen am 25. April 2014) und nun als „Hours / Live At Islington Academy“ in Bild und Ton zu veröffentlichen.
Keine aufwendige Kameraführung, keine akrobatischen Einstellungen, bloß Live-Energie: Der DVD-Mitschnitt konzentriert sich auf das Wesentliche und fährt damit gut. Unsaubere und doch scharfe Einstellungen, die abwechselnd auf einzelne Mitglieder, die Totale oder das energische Publikum gerichtet sind, wirken in etwa so, als wäre man tatsächlich dabei gewesen – ein seltenes Gut, angesichts kontemporärer Stilisierungszwänge mittlerweile eine echte Rarität und gerade deswegen sympathisch.
Die Tracklist wird anfangs – natürlich – vom „Hours“-Material dominiert. „All The Rage“ funktioniert als scharfkantiger Anheizer verdammt gut, dann kommt der große Hit „Streetcar“. Matthew Davies-Kreye hält stellenweise das Mikrofon ins Publikum und lässt die angereisten Fans mitsingen – ein wiederkehrendes Motiv, schließlich kennen die Getreuen jede Zeile. Zu den Highlights zählen das selten dargebotene „Hospitality“, eine fieberhafte Version von „Recovery“ und das nicht minder bissige „Monsters“. Zwischendurch schwelgen Funeral For A Friend in Erinnerungen, bedanken sich bei ihrem Support-Act und lassen die Fans hochleben.
Was sich, wäre man zynisch, nach Standardprogramm anhört, wirkt zu jeder Sekunde ehrlich und spontan aus dem Moment bzw. dem Herzen heraus. Abschließend packen Funeral For A Friend sogar noch weitere Hits aus. Neben dem unvermeidbaren Doppel „Juneau“ und „Escape Artists Never Die“, das diese denkwürdige Show abrundet, besteht auch „1%“, das einige Monate später auf „Chapter And Verse“ erscheinen wird, seine Feuertaufe.
Mit unkompliziertem Charme und musikalischer Punktlandung lassen Funeral For A Friend ihr mittlerweile beinahe legendäres „Hours“-Album, sich selbst und, vor allem, ihre Fans hochleben. Blut, Schweiß und auch ein paar Tränen werden im Rahmen dieser durch und durch unterhaltsamen Show vergossen, die gleichermaßen Zeitreise wie Statement darstellt. Die Waliser sind nach wie vor da, lassen sich nicht unterkriegen und haben immer noch das eine oder andere „Monster“ in der Hinterhand.
Hours / Live At Islington Academy
VÖ: 12.06.2015
End Hits Records (Cargo Records)
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