Eric Clapton – Forever Man

Eric Clapton

Zu seinem 70. Geburtstag beschenkt sich Eric Clapton selbst, und das in gleich mehrfacher Ausführung. Eine Mini-Tour führt „Mr. Slowhand“ zwei Mal in den legendären New Yorker Madison Square Garden und gleich sieben Mal in Londons Royal Albert Hall. Gefeiert wird mit der Compilation „Forever Man“, wahlweise auf CD, Vinyl und digital erhältlich. Besonderes Augenmerk gilt der 3CD-Ausgabe, die sich in einen Studio-Silberling, eine Scheibe mit Live-Aufnahmen und einem dritten, Claptons Liebe für Blues gewidmeten Teil gliedert.

Die Kunst dieser Zusammenstellung: Bei 51 Songs gibt es keinerlei Redudanzen, Dubletten oder unterschiedliche Versionen, sondern eine umfassende Retrospektive über Claptons Reprise-Jahre. Natürlich sind alle Hits am Start, darunter „Tears In Heaven“, „My Father’s Eyes“ und „Layla“ (letzteres in der Unplugged-Version), ebenso „Forever Man“, „Wonderful Tonight“ und „Behind The Mask“. Konzentriert wird sich aber mindestens ebenso auf prägende Momente außerhalb dieser Radio-Dauergäste.

Da wäre zum Beispiel der mit Chaka Khan aufgenommene Opener der ersten CD, „Gotta Get Over“, einer der neuesten Tracks dieser Compilation, der durch seine Zeitlosigkeit und Claptons präzise Gitarrenarbeit begeistert. „Them Changes“ und „Presence Of The Lord“, die beiden Live-Tracks mit Steve Winwood, bieten leidenschaftlichen Rock allererster Güteklasse. Natürlich darf auch die Live-Version von J.J. Cales „Cocaine“ nicht fehlen, im Laufe derer sich Clapton in einen Rausch spielt.

Besonders begeisternd ist aber die dritte CD, eine Zusammenstellung von Slowhands Blues-Aufnahmen. Hier finden sich unter anderem die Robert Johnson-Sessions, darunter das fieberhafte „Stop Breakin‘ Down Blues“. Auch J.J. Cale und B.B. King dürfen nicht fehlen, letzterer mit dem grandiosen „Key To The Highway“. Längst vergessen, aber nicht minder unterhaltsam: das von Clapton popularisierte „Motherless Child“, im Original von Atlanta-Blues-Pionier Barbecue Bob.

In diesen knapp 220 Minuten fehlt es wahrlich an nichts. Claptons mehrere Jahrzehnte andauernde Karriere zusammenzufassen, ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, gelingt aber auf „Forever Man“ gar verzüglich. Die großen Singlehits fehlen ebenso wenig wie jene Schmankerl, die man unter Umständen längst vergessen hatte. Speziell die Anschaffung der 3CD-Version mit der eigenen Blues-Scheibe lohnt sich, zumal diese jenen Aspekt von Claptons Karriere beleuchtet, der nur am Rande im Mainstream stattfindet und gleichzeitig unter Beweis stellt, dass der kleine Yardbird seine alte Liebe keineswegs rosten lässt.

Eric Clapton - Forever Man

Forever Man
VÖ: 08.05.2015
Reprise Records (Warner Music)

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