Sounds Of The 80s: Unique Covers Of Classic Hits
Compilations, Reunions, Chartshows, Disco-Abende – die 80er Jahre sind nicht totzukriegen. Ab und an ragt ein Release aus der uninspirierten Masse hervor und überrascht mit kreativen Ideen. „Sounds Of The 80s“ basiert auf der gleichnamigen Radioshow auf BBC Radio 2, dem wichtigsten Sender Großbritanniens, und lässt 37 Künstler auf zwei CDs Songs der Dekade covern. Der Clou daran: es handelt sich durch die Bank um bislang unveröffentlichtes Material. Nicht umsonst lautet der Beiname „Unique Covers Of Classic Hits“.
Veteranen, Stars der Gegenwart und weniger bekannte Newcomer geben sich weit über zwei Stunden die musikalische Klinke in die Hand. Eröffnen darf, durchaus nachvollziehbar, der überaus populäre Newcomer Sam Smith mit einem okayen Whitney Houston-Cover, dicht gefolgt von Ed Sheeran, der sich „Atlantic City“ von Bruce Springsteen vorknüpft mit ordentlich Biss und Schmelz. Zu den großen Überraschungen zählt das hierzulande weitestgehend unbekannte Country-Pop-Duo The Shires, das „Islands In The Stream“ mit großartigem Schmelz darbietet. Rundherum: rockige Arschtritte („Should I Stay Or Should I Go“ von den Kaiser Chiefs), uncharakteristische Power („Smalltown Boy“ von Dido erinnert an stimmliche Großtaten bei Faithless) und abgeklärte Kauzigkeit („Everyday Is Like Sunday“ von Chrissie Hynde). Christina Perris blutleere Interpretation von „If I Could Turn Back Time“ sowie das nach wie vor unsägliche „Caravan Of Love“ darf gerne geskippt werden.
Auch die zweite CD hat ihre Durchhänger, setzt dafür gleich zu Beginn ein fantastisches Trio ab. Zunächst verleiht Olly Murs dem Earth Wind & Fire-Klassiker „Let’s Groove“ poppigen Biss und Soul, dann kehrt Kylie Minogue für eine großartige Interpretation von „Bette Davis Eyes“ zurück in die Disco. Die größte Überraschung liefert aber Dolly Parton, die gemeinsam mit Bon Jovi-Gitarrist Richie Sambora „Lay Your Hands On Me“ zu einer fieberhaften Tour de Force macht. Belanglosigkeit von Kian Egan, Shane Filan und Lisa Stansfield steht eine Sophie Ellis-Bextor gegenüber, die sich im New Order-Klassiker „True Faith“ hörbar wohlfühlt. Mit Si Cranstoun, Ward Thomas und Millers Daughter trumpfen überdies noch weniger bekannte Namen auf.
Einiges auf „Sounds Of The 80s“ – so fair muss man sein – ist Geschmacksache, zuweilen sogar ein wenig zäh, doch bei dieser Menge und dieser attraktiven Mischung an Musikern ist wohl wirklich für jeden etwas dabei. Gerade die etwas unüblicheren Songs, respektive Versionen, die ihre (Neu-)Interpreten aus der vermeintlichen Comfort Zone reißen, sowie das souveräne Auftreten der unbekannteren Künstler unterhalten durch und durch. So funktioniert Popmusik.
Sounds Of The 80s
VÖ: 21.11.2014
Warner Music
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