Malky – Soon
Zwei nicht gänzlich unbekannte Namen aus der zweiten Reihe wagen sich mit einem gemeinsamen Projekt in den Vordergrund. Eigentlich nahmen Malky bereits vor zwei Jahren einen Anlauf, der jedoch nicht von übermäßigem Erfolg gekrönt war. Nun versuchen es der bulgarisch-stämmige Sänger Daniel Stoyanov (u.a. Söhne Mannheims) und Keyboarder / Produzent Michael Vajna (Xavier Naidoo, Cassandra Steen, Culcha Candela, Jan Delay) eben ein zweites Mal. Beim Durchhören von „Soon“ stellt sich schnell Hoffnung ein, dass sich Qualität doch durchsetzen möge.
Gemeinsam vermengen Malky elektronische Klänge mit schwerem 60s-Einschlag und RnB- / Soul-Gesang – The Weeknd und Cold Specks lassen unter anderem grüßen. Wie gut das Zusammenspiel der beiden Musiker funktioniert, zeigen die beiden Lead-Singles. „Diamonds“ entpuppt sich als kleines aber feines Ballädchen, getragen von Stoyanovs weicher, kraftvoller Stimme und lässigen Samples, die entfernt an Michael Jacksons Solo-Anfänge erinnern. „History Of Broken Hearts“ erhöht die Schlagzahl kaum merklich, wildert dafür entschieden in wesentlich euphorischeren Gefilden. Beinahe möchte man von einer Art ‚Happy Sound‘ sprechen – de facto macht das liebliche, schief grinsende Arrangement gute Laune.
In ähnlicher Gangart geht es auf „Soon“ weiter, Abwechslung ist Trumpf. „Give Away“ als semi-akustischer Leisetreter, „Beautiful Vacation“ als dichter Dream-Pop-Gehversuch und der nachdenkliche, melancholische Opener „Soon“ zeigen, wie viel Gefühl und Tiefgang Stoyanovs Gesang in sich birgt. Dabei sind die beschwingten, lauteren Tracks kaum schlechter. „Showdown“ kränkelt zwar im sich wiederholenden Refrain ein wenig, macht davon abgesehen als wütender Stomper mit dezent verzweifelter Note einiges her. Schwieriger wird es hingegen bei Experimenten, speziell der zweiten Hälfte von „Babylon Tree“, sowie dem dahinplätschernden Finale „The Upper Room“ – eine durch und durch enttäuschende Rührseligkeit.
Letztlich handelt es sich hierbei nur um kleinere Schönheitsfehler, um unweigerlich auftretende Makel, die das Gesamtbild nur bedingt zu trüben vermögen. „Soon“ ist, auch im zweiten Anlauf, eine belebende, leidenschaftliche RnB-Platte mit smartem Electro-Unterbau und hervorragendem Sänger, nicht nur für ruhige Stunden zu Zweit bestens geeignet. Es wäre Stoyanov und Vanjna zu wünschen, dass sich nun auch der verdiente Erfolg einstellt.
Soon
VÖ: 27.06.2014
Eighty Days Records (Rough Trade Distribution)
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