Mongol Horde – Mongol Horde
Frank Turner ist vor allem als Folkpunk mit durchaus erfolgreicher Solokarriere bekannt. Bevor der Brite zur Akustik-Gitarre griff, war er Sänger in der Hardcore-Punk-Band Million Dead. Gemeinsam mit seinem damaligen Mitstreiter Ben Dawson sowie Matt Nasir seiner Solo-Backing-Band The Sleeping Souls gründete er das Hardcore-Spaßprojekt Mongol Horde, mal mit, mal ohne Metal-Umlaute geschrieben. Auf dem eponymen Debütalbum geht das Trio nicht nur in die Vollen, es hat auch hörbar Spaß.
Relativ kurze, hektische Songs, spontane Rhythmuswechsel, ein nicht wiederzuerkennender Frank Turner, zynische bis schräge Texte und 90s-Hardcore-Geballer – die 36 Debüt-Minuten lassen sich relativ einfach zusammenfassen. Mongol Horde haben eine bizarre Obsession für Bandwürmer und Natalie Portman, die sich unter anderem im bissigen „Casual Threats From Weekend Hardmen“ äußert, durchbrechen die vierte Wand, lassen sich auf Asides mit dem Hörer ein („How The Communists Ruined Christmas“) und verwenden durchaus explizite Lyrik für Ex-Freundinnen („Your Problem“).
Vor allem ist „Mongol Horde“ ein kurzweiliges, charmant direktes Intermezzo, von den Protagonisten sauber auf den Punkt gebracht und unterhaltsam eingespielt. Kleinere Wellenbrecher sind dabei („Weighed And Found Wanting“, „Stillborn Unicorn“, „Blistering Blue Barnacles“ zwischen Motörhead-Auftakt und Reuben-Verneigung), bizarre Rants („Winky Face: The Mark Of A Moron“) ebenso.
Die Message ist klar, man soll sich bloß nicht so ernst nehmen und sich durch das Debüt dieses Spaß-Projektes gut unterhalten fühlen. Das Hardcore-Punk-Rad erfüllen Mongol Horde nun wirklich nicht neu, packen dafür ein ordentliches Album voll mit sperrigen Ballerbuden, um Turner-Fangirls zu verschrecken, sowie bizarren Popkultur-Referenzen und Schweinerock-Riff-Weisheiten.
Mongol Horde
VÖ: 30.05.2014
Xtra Mile Recordings (Indigo)
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