Fozzy – Lights Go Out

Nicht erst seit dem Wechsel zu Century Media sind Fozzy ein durchaus bekannter Name der internationalen Metalszene geworden. Die ehemalige Coverband um Frontmann und Profi-Wrestler Chris Jericho sowie Stuck Mojo-Gitarrist Rich Ward gibt es zwar bereits seit 15 Jahren, der Durchbruch gelang jedoch erst mit den letzten beiden Alben „Chasing The Grail“ und „Sin And Bones“. Noch im Juli soll eine neue Platte erscheinen mit dem Titel „Do You Wanna Start A War“, Konzerte rund um den Globus davor und danach inklusive. Der Appetithappen „Lights Go Out“ lässt neben bewährten Trademarks auf Experimente hoffen.

Die ersten Sekunden führen auf eine falsche Fährte: Haben sich hier etwa Muse samt „Supermassive Black Hole“ verewigt? Mitnichten: Wuchtige, tiefer gestimmte Gitarren und gewohnt druckvolle Drums sorgen schnell für Erleichterung. Das Wechselspiel von Loops und metallischer Härte setzt sich in den Strophen fort – semi-elektronischer Aufbau, wütender Ausbruch in Richtung Bridge. Jericho zeigt einmal mehr, dass die Ozzy Osbourne-Vergleiche durchaus gerechtfertigt sind, und wirkt in diesem modernen, geradezu brachialen Arrangement wie eine ordnende Kraft, ein gegen den Sturm ankämpfender Traditionalist. Das entstellte, Effekt-beladene Gitarrensolo und die abermals geloopte, mit Sprechgesang ausgestattete Middle-8 unterstreichen die Schizophrenie dieses Tracks, bevor der wütend aufstampfende Chorus einen versöhnlichen Abschluss herbeiführt.

Für leichte Nerven ist „Lights Go Out“ denkbar ungeeignet, schließlich handelt es sich hierbei um einen der modernsten, härtesten und zugleich experimentellsten Tracks der illustren Bandgeschichte. Fozzy rücken einerseits näher an Rich Wards NuMetal-Pioniere, vermengen andererseits zugleich Band-Trademarks mit eigenwilligen, durchaus anspruchsvollen Loops. Eine Hymne wie „Martyr No More“ und „Spider In My Mouth“ ist dieser erste Vorbote auf das sechste Studioalbum der Nordamerikaner zwar nicht, wohl aber ein klares Zeichen dafür, dass man nicht auf Nummer Sicher gehen will – ein Grower für wirbelndes Haupthaar.

Lights Go Out
VÖ: 25.04.2014 (DL-Single)
Century Media

Fozzy @ Home | @ Facebook
„Lights Go Out“ @ Amazon kaufen