Apologies, I Have None – Black Everything
Mittlerweile auf ein Trio zusammengeschrumpft, versuchen Apologies, I Have None den Schwung ihres starken Debütalbums „London“ mitzunehmen. Der Ausstieg des zweiten Frontmannes Dan Bond tut zwar weh, eventuelle Songwriting-Lücken konnten die Briten jedoch auffangen. Wie der Heartcore-Sound in diesem neuen Line-Up klingt, zeigt nun die EP „Black Everything“, auf der man sich vornehmlich der traurigen, melancholischen Seite hingibt, und somit neben den allgegenwärtigen Brand New-Einflüssen nun The Cure noch ein wenig näher steht.
„Raging Through The Thick And Heavy Darkness Of A Bloodlust“ – alleine schon der Titel des Openers ist ein Nackenschlag. Mit meterdicken Betonwänden und entstellten, folkig-emoesken Gitarren beginnt die Abfahrt mit dezenten Querverweisen auf Nick Cave und Kellermensch. Die Mischung aus klaustrophober Instrumentierung zwischen post-rockiger Zurückhaltung und wütenden, kathartischen Ausbrüchen, und Josh McKenzies ebenso wandelbarer Stimme lässt diesen fünf Minuten langen Auftakt zu einem essentiellen Track düsterer (Post-)Emocore-Beobachtungen reifen. Eigentlich könnte die EP hier enden.
Die drei übrigen Trackt können mit dem Auftakt keineswegs mithalten, haben aber durchaus soliden Charme. „Two Bombs In A Box“ eröffnet mit ruppigen, verführerischen Melodien und dem bösen F-Wort, bevor es sich zu einer emo-tionalen Achterbahnfahrt wandelt. „Coffee, Alcohol, Codeine, Repeat“ macht ein wenig mehr Lärm und „The Clarity Of Morning“ greift erneut die verstohlen-melancholischen Motive des Openers auf, wenn auch in deutlich geregeltere Bahnen gedrängt; zwei nette Songs, Highlights sind das jedoch nicht.
Im Endeffekt lebt „Black Everything“ von seinem weltenfressenden Monster zu Beginn, das hässlicher und sperriger kaum sein könnte, mit zum Besten gehört, was Apologies, I Have None bislang erzeugt haben. Auch wenn das restliche Material bestenfalls ’nur‘ gutklassig ist – man beschwert sich auf hohem Niveau – muss man sich um die Zukunft der Briten keine Sorgen machen. Auch als Trio funktioniert man hervorragend.
Black Everything
VÖ: 25.04.2014 (DL-Single) / 09.05.2014 (Vinyl)
Uncle M (Cargo Records)
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