Foster The People – Supermodel
Mit kräftiger Verzögerung stürmten Foster The People weltweit die Charts. Die Top-3-Platzierung von „Pumped Up Kicks“ in den USA ließ Kritiker gar die ‚Auferstehung des Indie-Genres‘ herbeischreiben. Hierzulande konnte nach der Top-10-Single kein erfolgreicher Nachfolger platziert werden, obwohl entsprechend hitverdächtiges Material ausreichend vorhanden war. Nach dem internationalen Durchbruch legt das Trio aus Los Angeles nun das vermeintlich schwierige zweite Album „Supermodel“ nach.
Wer auf ein zweites „Pumped Up Kicks“ hofft, wird bitter enttäuscht, denn die US-Amerikaner setzen noch stärker auf den poppigeren Sounds von Tracks wie „Call It What You Want“. Exemplarisch dafür ist die Vorab-Single „Coming Of Age“, einer der hitverdächtigeren Tracks dieser Platte, mit einem großen, offenen Refrain, der Synthi-Pop-Elemente mit Surfgitarren, mehrstimmigen Backing-Vocals und Mark Fosters losgelöster, zuweilen ins Falsett umschlagender Stimme vermengt. Hier fühlt man sich in den instrumentalen Zwischenspielen noch am ehesten an den Welthit erinnert, wenn auch im deutlich massentauglicheren, sommerlichen Umfeld.
Bruno Mars ist nicht der Einzige, der zuletzt The Police gehört hat. Der Opener „Are You What You Want To Be?“ kreuzt 80s-Reggae-Pop-Einflüsse mit tanzbarem Hard-Fi-Sound – ein erster Kandidat für den Indie-Sommerhit 2014. Neben hibbeligen Pop/Rock-Songs wie die MGMT-Verballhornung „Best Friend“ und der Prog-Popper „Pseudologia Fantastica“ punkten Foster The People vor allem mit ihren ruhigen, semi-akustischen Tracks. „Fire Escape“ und „Goats In Trees“ tauschen Strandparty und Cocktail-Lounge gegen Lagerfeuer und psychedelische Tagträume.
„Supermodel“ ist gerade deswegen ein sympathisches zweites Album, weil Foster The People nicht krampfhaft versucht haben, ein zweites „Pumped Up Kicks“ zu schreiben, dabei aber, im Gegensatz zu MGMT, keineswegs Fans mit einer kompletten Kehrtwendung vor den Kopf stoßen. Einen weiteren Übersong, der um den Globus geht, findet man auch nach mehreren Durchläufen nicht, dafür wirken das Trio in der Breite sehr gut aufgestellt und bereitet ohne nennenswerten Durchhänger auf einen unbeschwerten Sommer vor.
Supermodel
VÖ: 14.03.2014
Columbia Records (Sony Music)
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