Beck – Blue Moon

Beck

Vom Feuilleton gefeiert, markierte „Sea Change“ 2002 einen musikalischen Einschnitt für Beck Hansen. Ironische Texte („Loser“) und Sample-Wahn wichen erdiger, ehrlicher Instrumentierung mit Folk- und Country-Anteilen. Zu eben jenem Sound will er nun mit „Morning Phase“ zurückkehren, das am 28. Februar erscheinen soll. „Blue Moon“ soll als Download-Single die Richtung weisen.

Die ungefähre Richtungsangabe stimmt: Wuchtige, alles überlagernde Drums mit ein wenig Bass treffen auf akustische Untertöne, die passagenweise nach Mandoline klingen. Becks Vocals in den Strophen wirken nackt, lakonisch, angeschlagen. Der 43jährige offenbart Verletzlichkeit, deren volles Ausmaß sich erst in der Bridge offenbaren will. Mit minimalem Keyboard-Einsatz und mehrstimmigen Backings erinnert der Song nun mehr an Dream-Pop Marke M83, umgeben von einigen wenigen, zwischendurch eingestreuten Zeilen.

Weniger ist im Fall von „Blue Moon“ mehr, die Rückkehr zur Akustik wird in der Strophe entsprechend gefeiert. Noch spannender ist jedoch das kleine Break, die ungewohnt verspielte Middle-8 – ein kurzer Upbeat-Part, ein schelmisches Grinsen, ein Hauch von Frühling in einem Meer der Schwermut. Der Anknüpfungspunkt „Sea Change“ ist gefunden, der Querverweis vorhanden – gedreht, neu zusammengesetzt, gegen Ende gar von einem Hauch an Synthis hinfort getragen. Das Warten auf ein neues Beck-Album scheint sich abermals gelohnt zu haben.

Beck - Blue Moon

Blue Moon
VÖ: 20.01.2014 (DL-Single)
Fonograf Records

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