BBC Sound of 2014
Wieder einmal präsentiert die britische BBC ihre musikalischen Hoffnungsträger für das neue Jahr. Nachdem zumindest hierzulande aus den Top 5 2013 einzig Haim und CHVRCHES kleinere Charterfolge feiern konnten, wird es interessant zu sehen sein, ob von den ’neuen‘ 15 Acts irgendjemand auch in Deutschland für Furore sorgen können wird. 2014 dürfte vornehmlich ein Jahr für Solokünstler (zwölf Einzelgänger stehen gerade einmal drei Duos gegenüber) und Stimmen zwischen experimentellen Soul-Klängen und traditionellem bis bluesigen Singer/Songwriter-Habitus werden. Als Topfavorit geht ein 21jähriger Gast-Charttopper ins Rennen.
1. Sam Smith
Die größten Chancen auf den Durchbruch 2014 hat ein Künstler, der es in Deutschland bereits auf Platz 2 (und Großbritannien an die Spitze) schaffte, ohne dabei im Rampenlicht zu stehen. Als Stimme von Naughty Boys „La La La“ stürmte Sam Smith die heimischen Charts – nicht der erste Gastauftritt des 21jährigen, der unter anderem auf „Latch“ von Disclosure zu hören war und jetzt, neben dem ersten Platz bei „Sound of 2014“, auch mit dem nicht minder prestigeträchten „BRIT Critics‘ Choice Award“ ausgezeichnet wurde. Ein bisschen Soul-Pop hier, ein bisschen Elektro-RnB da – das für den 23. Mai angekündigte Debütalbum „In The Lonely Hour“ der nun nicht mehr ganz so anonymen Stimme darf mit Spannung erwartet werden.
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2. Ella Eyre
Ella Eyre ist wohl kein gänzlich unbeschriebenes Blatt mehr, auch wenn die 19jährige Londonerin bislang noch nie solo in Erscheinung getreten war. Kollaborationen mit Naughty Boy und Rudimental (auf dem UK-Charttopper „Waiting All Night“) rückten die Stimme der erklärten Motown- und Gnarls Barkley-Liebhaberin erstmals ins verdiente Rampenlicht. Die Veröffentlichung der ersten EP „Deeper“ ging in Großbritannien zwar weitestgehend unter, ein schräger Song wie „Love Me Like You“ könnte den Teenager jedoch zum Urban-Darling des Jahres machen. Ein Album soll demnächst kommen, ebenso ein Feature auf der neuen Platte von Professor Green.
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3. BANKS
Soul und Elektronik sind die beiden Steckenpferde von Jillian Banks. Die als BANKS auftretende, 25jährige US-Amerikanerin nennt Lauryn Hill und Fiona Apple Vorbilder und arbeitete zunächst vornehmlich mit britischen Electro-Produzenten wie Jamie Woon und Totally Extinct Enormous Dinosaurs zusammen. Ihre EP „London“ brachte ihr unter anderem eine gemeinsame Tour mit The Weeknd ein, der Clip zu „This Is What It Feels Like“ wurde kumulativ bereits über 800.000mal gesehen. BANKS verfügt über eine starke Stimme, die sie dezent einzusetzen weiß. Authentische Soul-Emotionen gepaart mit Beeps und Bleeps lassen den einen oder anderen Hit erwarten.
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4. Sampha
Durch ein Feature auf Drakes Erfolgsalbum „Nothing Was The Same“, das in einem gemeinsamen Auftritt bei „Late Night With Jimmy Fallon“ resultierte, kam die Karriere Samphas in die Gänge. Gleichermaßen Electro-Produzent und Singer/Songwriter, brachte ihm sein Einsatz von spärlichen Beats und nachdenklichen Klavierklängen Vergleiche mit James Blake ein, auch Namen wie Tracy Chapman und Michael Jackson fielen in Zusammenhang mit der EP „Dual“ sowie der 7″ „Too Much / Happens“. Die smarte, sanfte Soul-Stimme des 24jährigen aus dem Süden Londons ist für höhere Weihen bestimmt.
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5. George Ezra
Als kleiner Stöpsel kam George Ezra erstmals durch ein Konzert der Teen-Popper S Club 7 in Kontakt mit „Live-Musik“. Von derlei Klängen könnte der 20jährige aus Bristol aktuell kaum weiter entfernt sein. Seine semi-akustikschen Blues-Songs mit nicht zu verhehlendem Balladen-Faktor klingen in etwa so, als kämen sie aus dem Mund eines Veteranen. Ezras alte Stimme und Seele brachte ihm einen Major-Vertrag ein, mit „Cassy O'“ erscheint kommende Woche eine neue Download-Single. Songs wie „Did You Hear The Rain?“ und „Budapest“ lassen auf eine große Zukunft hoffen, wenn auch eher in einer Feinschmecker-Nische.
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Nicht in die Top 5 geschafft haben es:
Rap-Anarchist Chance The Rapper, Electro-Pop-Frechdachs Chlöe Howl, Intimitäts-Triple-Threat FKA twigs, die Electro-Soul-Geheimniskrämer Jungle, RnB-Experimentalistin Kelela, „Grey’s Anatomy“-Darling Luke Sital-Singh, Dauer-Gastvokalist und Remixer MNEK, Akustik-Gitarren-Hexer Nick Mulvey, die überlauten Riffster Royal Blood und das Dream-Pop-Duo Say Lou Lou.