Beady Eye – Soul Love / Iz Rite
Die seit Jahren erwartete Implosion von Oasis brachte gleich zwei neue Bands mit sich: Noel Gallagher’s High Flying Birds um, nun ja, Noel Gallagher, sowie Beady Eye mit gleich vier ehemaligen Mitgliedern, zu denen auch Liam Gallagher zählt, kürzlich um Ex-Kasabian-Gitarrist Jay Mehler verstärkt. Zwar trennt man sich nach wie vor nicht ganz von der Vergangenheiten – nach wie vor schaffen es einzelne Oasis-Songs in die Live-Sets, spätestens mit dem im Juni veröffentlichten zweiten Album „BE“ konnte man sich dafür vollends als eigenständige Band etablieren. Das Kalenderjahr beschließen Beady Eye mit der mittlerweile zur Rarität gewordenen Kurzform der Doppel-A-Seite: „Soul Love / Iz Rite“.
Den um Welten besseren Song – und gleichzeitig jener Track, den man so gar nicht auf dem Schirm der potentiellen Auskopplunegn hatte – schicken Beady Eye voran. Dabei beginnt „Soul Love“ relativ brav und unauffällig. Liam Gallagher singt seine klar umschlungenen, von Feedback beflügelten Verse zu einem schlichten Arrangement, zunächst vornehmlich von semi-akustischer Gitarre und Drums getragen, später mit zusätzlichen Gitarren- und Bassspuren sowie einem Hauch von Keyboard angereichert. Es passiert die längste Zeit relativ wenig. Die Spuren mehren sich, die Instrumentierung wirkt intensiver und kraftvoller, ohne jemals gänzlich aus sich herauszugehen. Dann jedoch die letzten zwei Minuten, ein überlanges psychedelisches Outro in Schleifenform. Gallagher singt zunächst noch eine wenige Zeilen über Keyboard- und Synthi-Elemente, wie sie einst John Paul Jones zu Led Zeppelins „No Quarter“ einbrachte, bevor die Instrumental-Abteilung übernimmt.
Um nicht zu viel Verwirrung zu stiften, wird schnell „Iz Rite“ hinterher geschoben, ein klassischer Beady Eye-Rocker, schön entspannt (wenn auch wieder mit psychedelischen Untertönen – vergleichsweise kaum wahrnehmbar – ausgestattet) mit eingängigem Refrain und einer Prise Britpop. Tut nicht weh, macht Spaß, lässt sich schnell mitsingen. Gerade dieser musikalische Spagat macht diese Single für jene, die „BE“ noch nicht besitzen, zu einer Kaufempfehlung, da man hier gut sieht, in welchen Gefilden sich Beady Eye bewegen. Zwischem entspannten Post-Britpop-Klängen und Psychedelia macht es sich die Doppel-A-Seite gemütlich – ein höchst gelungener Release.
Soul Ove / Iz Rite
VÖ: 22.11.2013 (DL-Single)
Columbia
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