Torul – The Fall
Seit einigen Jahren unterwegs, ist Torul bislang eher Insidern bekannt. Das slowenische Trio um den namengebenden Songwriter und Produzent verdiente sich 2010 mit dem Album „Dark Matters“ und einem Sound am Scheideweg von düsterem Electro- bzw. Synth-Pop und EBM erste Meriten. Der Nachfolger „Tonight We Dream Fiercly“ erschien im Frühjahr und bringt nun eine weitere Auskopplung mit sich. „The Fall“ erscheint als limitierte EP in einer neuen Version sowie mit ausreichend Bonus-Material ausgestattet.
Der Titeltrack strahlt in einer exklusiven Single-Version in neuem Glanz, wurde gekürzt und ein wenig aufgepeppt. Eine gewisse grundlegende Düsternis haben sich die Slowenen jedoch behalten. Die Vocals von Jan Jenko – insgesamt vielleicht unspektakulär, wohl aber angenehm und durchaus zweckmäßig – schweben über dem Arrangement, geben die Grundrichtung vor und wandeln sich von einem verhaltenen Flüstern in den ersten Zeilen zu vereinzelten Rufen im Refrain. Ähnlich selbstbewusst gibt sich das Arrangement mit fortlaufender Spieldauer. Den Übergang in den Chorus nimmt man kaum wahr, wird dieser doch bloß durch die Hinzunahme einiger Synthis signalisiert. In dieser neuen Version wirken diese noch eine Spur verspielter und verschrobener, unterstreichen die aggressive EBM-Seite der Slowenen, ohne sich gänzlich vom Synth-Pop-Auftreten abzuwenden.
Mit den B-Seiten wird der Härtegrad deutlich erhöht. „The Fall“ liegt in gleich drei weiteren Versionen vor, wobei gerade die Ambient-Version von Noir Frans für Verwunderung sorgt. Warum das unsägliche Cover von „Mad World“, das nicht einmal durch die Torul-Bearbeitung und zahlreiche Remixes gerettet werden kann, mit dabei sein musste, ist nicht klar. Die Slowenen schaffen es nicht, dem ausgelutschten Track neue Akzente zu verleihen. Dennoch, „The Fall“ an sich ist empfehlenswert, sofern die zahlreichen Neuinterpretationen durch die Bank zu unterhalten wissen.
The Fall
VÖ: 04.10.2013
Infacted Recordings (Soulfood Music)
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