Ladi6 – Automatic

Ladi6

An die Popularität in ihrer Heimat Neuseeland – Gold für das Album „The Liberation Of…“, Platin für die Single „Like Water“ – mag Ladi6 hierzulande annähernd nicht herankommen, Feinschmeckern im Urban-Sektor ist die 30jährige nicht nur durch den Blumentopf-Hintergrund längst ein Begriff, womit es kaum verwundert, dass sie auf Sepalots neuem Album vertreten sein wird. Zuvor gilt es jedoch, die eigene Karriere voran zu treiben. Nach diversen Vorab-Singles erscheint die neue Platte „Automatic“ auch in Deutschland.

Drei Auskopplungen gibt es bereits, eine vierte folgt in zwei Wochen – und das bei gerade einmal zehn Songs. Die Kunst an „Automatic“ ist jedoch, dass fast jeder Track problemlos als Single funktioniert. Bereits vorab zu haben war „Shine On“, eine witzige, verspielte Soul-Melange mit koketter Vintage-Melodie und schwerem, verhältnismäßig schleppendem Beat – eine anfangs schwer greifbare Mischung, die erst nach mehreren Durchläufen ihre volle Strahlkraft entfaltet. „Diamonds“ setzt ebenfalls auf verstärkten Keyboard-Einsatz und überrascht damit etwas. Gerade im Refrain fühlt man sich ein wenig an Electro-Pop erinnert, Daft Punk lassen grüßen.

So experimentell mancher Moment auch ausfallen mag, man erkennt stets, dass Ladi6 das Steuer fest im Griff hat. In „Ready To Fly“ lebt die Neuseeländerin ihren HipHop-Hintergrund mit Gästen wie Scribe, Tyra Hammond und Parks aus. Getragen von einem entspannten Beats und beseelten Samples, ist der Track musikalisch nicht so weit weg von dem, was die Sängerin normalerweise zelebriert. Die Urban-Basis scheint immer wieder sympathisch durch. In „Dust“ treffen schwere Crossover-Gitarren auf eine tiefe, schwülstige Bassline, während nebenan „Burnin'“ auch einer Nneka prima zu Gesicht stehen würde.

Die Platte mag sich – analog zum Vorgänger – ein wenig kurz anfühlen – Ladi6 arbeitet gerne mit kleineren Einleitungen und Zwischenspielen, dazu kommen die verschiedenen, bereits bekannten Auskopplungen – doch letztendlich fällt das kaum ins Gewicht. „Automatic“ fällt eine Spur düsterer als sein Vorgänger aus, agiert stärker vor den Urban-Wurzeln der Neuseeländerin und wirkt gerade auf musikalischer Ebene verspielter, wuchtiger. Auch wenn ein Überhit fehlt: Ladi6 hat eine weitere unterhaltsame Platte am Start, die stetig und unaufhörlich zu wachsen scheint.

Ladi6 - Automatic

Automatic
VÖ: 23.08.2013
Eskapaden Musik

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