Rampue – Let’s Be Kids Again
Mittlerweile scheint Rampue seine musikalische Bestimmung gefunden zu haben. Ausprobiert hat der Berliner schon alles Mögliche, jetzt ist er bei schmusigen House-Klängen mit Tiefgang gelandet. ‚Deep House‘ nennt man das, zuweilen auch ‚Romantic House‘. Was auch immer nun die akkurate Bezeichnung sein mag, die Musik spricht so und so für sich – und das ist auch gut so. „Let’s Be Kids Again“ heißt Rampues neue EP, zunächst nur auf Vinyl erhältlich, nun ebenso digital zu haben.
„Never“ eröffnet die vier Songs starke Sammlung an neuem Material mit gepflegtem Understatement. Das Tempo wurde komplett herausgenommen, die Gitarren wirken herrlich desorientiert, dazu kommt eine Prise weiblicher Sprechgesang. Nach diesem ruhigen Auftakt dreht „Sometimes“ – für Rampue-Verhältnisse – ordentlich auf. Knapp zehn Minuten lang schielt der Berliner gen Chicago und Daft Punk, packt eine feine Portion Funk in diesen beiläufig blubbernden Track. Schwieriger fällt hingegen der Titeltrack „Let’s Be Kids Again“ aus. Die Vocals ein wenig sperrig, ebenso die Irish Folk zitierende Violine; ein krasser Kontrast zu den balearischen Undertönen, muss man sich erst schön hören. Keine zwei Meinung gibt es hingegen beim Piano-gesteuerten 80s-Clubber „Colour Back“, einem leidenschaftlichen Tanzflächenfüller mit einer Bassline, die ganz entfernt an „Another One Bites The Dust“ erinnert.
Sperrig, geradezu widerspenstig mag so mancher Moment klingen, überfordert fühlt man sich jedoch zu keiner Zeit. „Let’s Be Kids Again“ ist eine harmonische EP zwischen entspanntem Set und einer Prise Afterhour. Einzig der Titeltrack fordert mit seiner experimentellen Herangehensweise den geneigten Hörer ein wenig heraus, ansonsten regiert Konformität mit Herz. Rampue taucht immer tiefer in seine (Post-?)Romantik ein und liefert den dringend benötigen Nachschub für heiße Sommernächte.
Let’s Be Kids Again
VÖ: 09.08.2013 (DL-Single)
Audiolith Records (Broken Silence)
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