John Newman – Love Me Again
Der Weg vom Gastsänger zur Solokarriere ist nicht immer leicht, kann aber funktionieren. Daniel Merriweather machte sich beispielsweise durch seine Arbeit mit Mark Ronson einen Namen und veröffentlichte im Anschluss ein starkes Soloalbum. Ähnlich will nun John Newman schaffen. Sein Beitrag zu Rudimentals „Feel The Love“ machte aus dem Drum’n’Bass-Track einen Nummer Eins-Hit in Großbritannien, der Nachfolger „Not Giving In“ war ebenso wenig zu verachten. Einen Major-Deal hat der junge Brite bereits in der Tasche, die Arbeiten an seiner ersten Soloplatte laufen. In welche Richtung es gehen könnte, zeigt die Single „Love Me Again“.
Zu Beginn begibt sich Newman in vertraute Gefilde. Nach einem knapp gehaltenen Fade-In singt er zu dominanten, intensiven Piano-Klängen die erste Strophe und erinnert damit – auch stimmlich, versteht sich – an die bereits erwähnten Rudimental-Kollaborationen. Irgendwo zwischen House und Northern Soul wird der Refrain eingeleitet, letztere Komponente überwiegt und platziert sich damit ein wenig zwischen Ronson, überdrehten Big Band-Klängen und einer Prise Funk. Lebhafter Soul-Pop trifft auf leidenschaftliche Streicher und ein kleines aber feines Dubstep-Break, das 2013 offensichtlich zum Inventar eines jeden Chartbreakers gehört, seitens Newmans immerhin nicht zum Fremdkörper gemacht wird.
„I need to know now, know now: can you love me again?“ – die verzweifelte Frage des jungen Britens singt man bereits nach der zweiten Wiederholung problemlos mit. Wie entfesselt wirkt er, leidenschaftlich, eingebettet in ein stimmiges Arrangement mit einer Prise Retro-Flair. Die elektronischen Anteile passen zur Rudimental-Basis, das Dubstep-Break zu seinem ehemaligen Mitstreiter Alex Clare. „Love Me Again“ verbreitet zumindest auf musikalischer Ebene gute Laune, hat das Potential zu einem kleinen Sommerhit und könnte für John Newman den Start in eine beachtliche Solokarriere bedeuten.
Love Me Again
VÖ: 28.06.2013 (DL-Single)
Universal Island Records (Universal Music)
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