Chasing Kurt – From The Inside
Seit geraumer Zeit verstehen sich Pascal Blanché und Wojtek Kutschke als Deep House-Fans. Bei einem DJ-Auftritt entdeckte man Barkeeper Lukas Poloczek, der sich nach Ende des Sets zu ein paar Gesangseinlagen hinreißen ließ und mit seinen Funk- und Soul-Einflüssen aus den Plattendrehern ein Trio machte. Gemeinsam jagt man seither Kurt – eine gefährliche Angelegenheit, ist dieser doch bekanntermaßen ohne Helm und ohne Gurt unterwegs. Auf Netz und doppelten Boden gibt man ebenso nichts, wohl aber auf das erste Album „From The Inside“, das mit Schmelz und Leidenschaft so ziemlich jeden Moment verschönern kann.
Herzstück dieser Platte – und entsprechend sauber in der Album-Mitte angebracht – ist der Titeltrack „From The Inside“, ein aufgrund seiner Melodie geradezu euphorisch wirkender Track, bei dem sogar die Vocals zunächst in den Hintergrund zu rücken scheinen. Poloczek schaufelt sich erst mit einer gewissen Mühe den Weg frei und vermittelt ein beseeltes Gefühl ungefilterter Leidenschaft. Noch ein Stück besser sind Chasing Kurt jedoch, wenn sie sich voll und ganz in verhältnismäßig minimalistische, nachdenkliche Deep House-Gefilde zurückziehen. „Lose Myself“ überzeugt mit Understatement und viel Herz, während „It Shines On Me“ nach dem Remix einer Piano-Soul-Ballade klingt, stellenweise gar Cocktail-Bar-Flair versprüht.
56 Minuten fließt „From The Inside“ ungemein cremig aus den Boxen, lässt keinen einzigen Durchhänger erkennen und deckt vom Downbeat-Soul-Intro „Family Guys“ über das minimalistische, dezent an Dirty Vegas erinnernde „Running Searching“ bis hin zu dem von Chopstick und Johnjon co-produzierten Club-Track „Money“ ein breites Spektrum ab, das unter anderem Fans der aktuellen Ben Westbeech-Platte überzeugen dürfte. Großes Kino zwischen Leidenschaft und Tanzfläche.
From The Inside
VÖ: 14.06.2013
Suol (Rough Trade Distribution)
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