The Black Marbles – Made In Concrete
Er will nicht aussterben, der gute, alte Rock’n’Roll. Dass man mit vermeintlich ollen Kamellen immer noch abräumen kann, zeigen aktuell Bands wie The Answer und Airbourne. Möglicherweise muss man künftig The Black Marbles dieser illustren Liste hinzufügen. Das schwedische Quartett gibt es seit 2009, nach ein paar Umbesetzungen begann man aber erst im vergangenen Jahr an den Arbeiten zum Debütalbum. „Made In Concrete“ erscheint über das bandeigene Label und soll Vergleichen mit 70s-Größen wie Free, Humble Pie und The Faces standhalten. Das ist zumindest mutig, funktioniert über weite Strecken aber überraschend gut.
Vor allem überzeugt die Hitdichte dieses mit 50 Minuten Spieldauer opulent ausgestatteten Debüts. „Night And Day“ als Opener wirkt noch verhältnismäßig generisch, „Loveshine“ bringt die Schweden dafür binnen Sekunden auf Kurs. Der Einsatz einer Slide-Gitarre und Jak Paxéus‘ kraftvolle, im Refrain angenehm weiche Stimme machen Laune. Paxéus ist es auch, der mit seiner Wandlungsfähigkeit die Platte spannend gestaltet. In „The Dog“ klingt er wie Steven Tyler, für „Don’t Fade Away“ mimt er, eingebettet in ein leidenschaftlich eingespieltes Arrangement zwischen Country und den folkigen Led Zeppelin-Exkursen, die bereits erwähnten 70s-Legenden. Das Free-Cover „The Stealer“ geht sogar noch einen Schritt weiter und lässt sich problemlos mit dem Original vergleich.
Hier wird auch – abgesehen von ein wenig Füllmaterial, das angesichts der ausladenden Dimensionen dieses Albums kaum verwundern dürfte – das einzig wirkliche Problem dieses Debüts deutlich: The Black Marbles machen ihre Sache gut, ihnen fehlt jedoch eine eigene Stimme, ein eigener Sound. Die entsprechenden Ansätze sind da, Songs wie das über sieben Minuten lange, in seinen Höhepunkten ergreifende „Good Lovin'“ und der pumpende Blues-Rocker „Poor Boy Blues“ zeigen, wohin die Reise gehen könnte bzw. sollte. The Black Marbles haben alles, was sie für den großen Durchbruch benötigen. „Made In Concrete“ ist eine unterhaltsame Rock’n’Roll-Zeitreise für Nostalgiker und Spätgeborene. Die Weiterentwicklung der Schweden wird interessant zu beobachten sein.
Made In Concrete
VÖ: 08.03.2013
RKC (New Music Distribution)
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