Grande Roses – Disease

Grande Roses

Ein Hoch auf das allmächtige Happy Ende. Für die Schweden-Rocker Grande Roses schien alles großartig zu laufen, sie hatten einen Major-Vertrag unterschrieben und eine EP veröffentlicht, nur um zwei Wochen vor den Aufnahmen zum ersten Album gegangen worden zu sein. Anstatt in sich zusammen zu sacken, wurde die Studiozeit von zwölf auf vier Tagen verkürzte. Grande Roses haben diese erste Bandkrise überstanden, bei Noisolution unterschrieben und machen sich mit ihrem Erstling „Disease“ nun auf, die Rockwelt zu erobern.

Dafür bräuchten sie nicht einmal eine große Single, das Album ist gut genug. Natürlich hat das Quintett dennoch eine solche am Start. „Radio Heartbreak“ ist wohl das, was man gemeinhin als ‚Grower‘ bezeichnet. Die pumpende Rhythmusabteilung drängt sich in den Vordergrund, experimentiert mit ein wenig Post Punk, nur um sich schließlich doch dem guten alten Rock’n’Roll zu widmen. Frontmann Göran Andersson würde stimmlich auch in diversen Düsterkapellen prima ein Zuhause finden. Noch eine Spur mächtiger ist jedoch der eröffnende Titeltrack, mit vier Minuten Spielzeit und stark verzerrtem Intro eine ausladende, dichte Angelegenheit. Black Rebel Motorcycle Club lassen grüßen, mit Abstrichen die Hellacopters – welch Biss, welch Elan, welch monumentale Gitarrenarbeit.

Würde man Schwachstellen auf diesem Erstling suchen, man fände sie nicht. Jeder der zehn Songs funktioniert alleinstehend ebenso wie im Albumkontext, tritt Hinterschinken und zeigt die Bandbreite der Schweden. „Sunken Ship“ vermengt Fuzz mit Britpop und großen Gefühlen, „You’re Never Gonna Change“ entdeckt den Schwulst für sich und „Bullets“ widmet sich dem Garagen-Punk. The Hives ohne überdrehte Vocals? Gerne doch. Vielleicht kommt es auf die Länge an, mit knapp unter 34 Minuten Spielzeit fehlt etwas, „Disease“ wirkt, womöglich der unfreiwillig reduzierten Studiozeit geschuldet, unvollständig, hätte den einen oder anderen Song mehr gut vertragen. Mit schweißtreibender Rhythmik und Gitarren für Löcher in Magengruben überzeugen Grande Roses dennoch. Im Major-Büro beißt man sich mit wachsender Begeisterung in den Allerwertesten.

Grande Roses - Disease

Disease
VÖ: 29.03.2013
Noisolution (Indigo)

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