Hurts – Miracle

Hurts

2012 war ein ruhiges Jahr für Hurts. Nach dem großen Durchbruch 2010 mit „Wonderful Life“ und der erfolgreichen Nachfolgesingle „Stay“ ging es erst mal auf große Europatour, was sich für das Schreiben neuer Songs als Hindernisgrund erwies. Nicht etwa aus Zeitgründen, sondern wegen der fehlenden Trauer und Einsamkeit, die laut Theo Hutchcraft und Adam Anderson zwingende Voraussetzung für das Verfassen gutklassiger Titel seien, kam es zu der Zwangspause. Inzwischen haben die beiden Briten diese Hürde aber erfolgreich gemeistert und alle Songs des am 8. März erscheinenden neuen Albums „Exile“ sind im Kasten – inklusive der Vorab-Single „Miracle“.

Vom ersten Ton an stellt sich der neue Song als kleine Überraschung heraus. Zwar wird auch „Miracle“ von typischen 80er-Rhythmen und Synthieklängen dominiert, doch gesellt sich dieses Mal auch eine gewisse Coldplay-Note dazu, die dem Song einen etwas moderneren Anstrich verleiht. Besonders „Paradise“, das auch melodisch einige Ähnlichkeiten aufweist, scheint hier Pate gestanden zu haben. Davon mal ab atmet die getragene Midtempo-Nummer aber ganz klar den Geist von Hurts und lässt auch die liebgewordene Melancholie nicht vermissen. Der Songaufbau ist dabei absolut klassisch. Auf die etwas zähe Strophe folgt ein erhabener Pre-Chorus, ehe Hurts im Refrain zu wahrer Höchstform auflaufen und „Miracle“ Ohrwurmcharakter erhält.

Für die nötige Abwechslung sorgen die vier Remixe, die mit ihren modernen Stampfrhythmen aber zu keiner Zeit das Qualitätsniveau der Originalversion erreichen. Lediglich der „Atatika’s Miraculous Remix“ geht über das stumpfe Remixschema hinaus und überrascht mit kleinen Elektronikspielereien, die sich stets im Hintergrund halten und gut ins Gesamtbild einfügen.

Dass „Miracle“ ähnlich erfolgreich wird wie „Wonderful Life“ ist eher unwahrscheinlich. Ohne den Überraschungseffekt des Debüts bleibt eben nur eine gutklassige klassische Popnummer, die das Ohr des Konsumenten nur über die entsprechende Promo erreichen kann. Da dieses Mal aber auch der Promoeffekt eines „Kokowääh“-Soundtracks, wie zuletzt bei „Stay“, fehlt, wird es schwer mit einer Top 10-Platzierung. Möglich ist aber, dass sich Hurts zu einer erfolgreichen Album-Band entwickeln. Die Zukunft der beiden steht und fällt somit mit der Qualität und den Verkaufszahlen von „Exile“.

Hurts - Miracle

Miracle
VÖ: 01.03.2013 (DL-Single)
Major Label Records (Sony Music)

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