Eliza And The Bear – Upon The North / The Southern Wild
Benannt nach einer Gedichtsammlung von Eleanor Rees, in der „die Dunkelheit der Stadt die Traumwelt der Märchen verfolgt“, betreten Eliza And The Bear die Szenerie. Das britische Quintett um den von Arthritis geplagten James Kellegher – Musik lindert nach eigenen Angaben die Schmerzen in seinen Händen – ist musikalisch irgendwo zwischen Indie Pop und Folk Rock anzusiedeln, versteht sich auf The Flaming Lips, Dry The River und Arcade Fire. Entsprechend verspielt und doch ernst klingt ihre Single „Upon The North / The Southern Wild“, eine Doppel-A-Seite.
„Upon The North“ eröffnet mit witzigen Backings und prominent eingesetztem Piano. Kellegher lässt seine Stimme über einen prominenten Basslauf zittern, magisch wird es jedoch, sobald die Mannen aus London mit mehrstimmigen Gesangsharmonien arbeiten. Diese kurzen, ruhigen Momente versprühen pure Folk-Magie, die schon mal an Mumford & Sons und Konsorten erinnert. Der Song an sich ist jedoch nicht schlecht, ganz im Gegenteil: zwischen überschwänglicher Euphorie, großen Pop-Momenten und der prominent eingesetzten Rhythmusabteilung unterhält die erste A-Seite ohne Frage.
Nicht ganz mithalten kann „The Southern Wild“, auch wenn man sich auf gutem Niveau beschwert. Deutlich folkiger, vielleicht sogar traditioneller angelegt, kommt der Song nur langsam in die Gänge, lässt die bereits erwähnten Arcade Fire auf Death Cab For Cutie treffen. Zwischen verträumter Piano-Melodie und Blechbläsern fühlt man sich wie auf einem Jahrmarkt, bewegt sich von Stand zu Stand, leichtfüßig, unbeschwert, plötzlich wieder jung. Eliza And The Bear schreiben keine komplizierten Songs, obwohl die zahlreichen Schichten dies vermuten lassen. Die Lieder darunter wirken geradlinig, direkt, zielorientiert und dabei ungeheuer freudlich. Diese fünf Briten nehmen das Leben, wie es kommt, und lassen auf ein ähnlich gut gelauntes Album hoffen.
Upon The North / The Southern Wild
VÖ: 25.02.2013 (DL-Single)
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