Paul McCartney, Dave Grohl, Krist Novoselic & Pat Smear – Cut Me Some Slack
Im Rahmen des Benefiz-Konzerts für die Opfer des Hurrikans Sandy trat am 12.12.2012 unter anderem Ex-Beatle Paul McCartney auf und brachte einige spezielle Gäste mit auf die Bühne. Dave Grohl, Krist Novoselic und Pat Smear, die verbliebenen Nirvana-Mitglieder, jammten gemeinsam mit der britischen Legende an einem Song, den sie für den Soundtrack zu Grohls Doku über die legendären, mittlerweile geschlossenen Sound City Studios in Los Angeles geschrieben hatten. Der Soundtrack soll im März auch hierzulande erscheinen, besagte Monster-Kollaboration „Cut Me Some Slack“ wird als Download-Single vorausgeschickt.
Dass es bei Macca nicht immer eingängig und beschaulich zugehen muss, zeigen bereits die ersten Töne. Von Altersmilde ist hier keine Spur, stattdessen beschwört der Sir den Geist von „Helter Skelter“ herauf. Grohl peitscht die getragenen, spannungsgeladenen Strophen entsprechend voran, es groovt vornehmlich. McCartney schreit und jodelt immer wieder, wechselt kurz in die Kopfstimme und dreht vor allem im kurzen, mit Backings belegten Refrain auf. Beinahe metallisch klingt das, wenn die vier Legenden ihre Instrumente bedienen. Vor allem der Brite mit seiner Zigarrenschachtel-Gitarre kommt immer mehr in Fahrt und entlockt dieser schräge, leidenschaftliche Töne. Das Noise beladenene, aggressive Finale vergleicht Novoselic mit dem Nirvana-Track „Scentless Apprentice“ und hat damit nicht ganz Unrecht – die multiplen Explosionen und der sich in Rage röhrende, schreiende Ex-Beatle bewegen sich stark gen frühe 90er.
Tatsächlich verliert die Studio-Version ein klein wenig gegenüber der deutlich roheren, intensiveren Live-Darbietung, die noch eine Spur direkter, brachialer klingt. Freilich beschwert man sich hier auf höchstem Niveau, denn dieses gemeinsame Projekt von Paul McCartney und den Nirvana-Instrumentalisten – so ungewöhnlich es auch sein mag – geht vollends auf. „Cut Me Some Slack“ ist ein schwer greifbares, zickiges Biest, das von seinem Schockeffekt und einem gewissen Gefühl der Spontanität lebt. Auf besagtem Soundtrack zu Grohls Dokumentarfilm werden unter anderem auch Trent Reznor (Nine Inch Nails), Corey Taylor (Slipknot, Stone Sour) und Josh Homme (Queens Of The Stone Age, Them Crooked Vultures) zu hören sein. Klingt nach einem No-Brainer.
Cut Me Some Slack
VÖ: 04.01.2013 (DL-Single)
Roswell Records / RCA Records (Sony Music)
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