Rhythms Del Mundo – Africa
Die Weltreise von Rhythms Del Mundo geht weiter. Das 2004 vom US-Amerikaner Kenny Young nach der Tsunami-Katastrophe im Indischen Ozean gegründete Projekt Artists Project Earth, das sich ausschließlich durch die Verkäufe dieser Samplerreihe finanziert, interpretiert mit Musikern rund um den Globus Welthits von U2, Radiohead und Bob Dylan ebenso neu wie jene von deutschen Künstlern wie Juli, Xavier Naidoo und 2raumwohnung. Dieses Mal führte die Reise nach Afrika. In Ländern wie Mali, Kenia, Südafrika und Swasiland erarbeiteten populäre Musiker des Kontinents – unter anderem Mitglieder der ehemaligen Band von Grammy-Gewinnerin Miriam Makeba, Musiker aus dem Senegal und die Ali Farka Touré Band – Welthits auf ihre spezielle Art und Weise neu. „Africa“ muss sich keinesfalls hinter den kubanischen Ausgaben verstecken.
Natürlich gibt es Bearbeitungen, die nicht funktionieren („Grenade“ von Bruno Mars wurde jeglicher Dynamik beraubt, auch „I Miss You“ von Beyoncé verblasst ein wenig, gute Gastsänger hin oder her), aber diese sind glücklicherweise in der Minderheit. Bereits der Opener „Viva La Vida“ von Coldplay entführt in eine ganz andere Welt, behält den rührseligen Unterbau bei und reichert ihn mit treibender Percussion und verträumten Backings an. In dieser Gangart geht es weiter: „Mykonos“ von den Fleet Foxes klingt nach Sonnenuntergang auf einer Safari, „Timshel“ von Mumford & Sons kommt dem Worldmusic-Touch ob seiner folkigen Note sowieso entgegen und „Losing My Religion“ von R.E.M. und der Ali Farka Touré Band wird dem mittlerweile starren Formatradio-Kontext entnommen und klingt lebendiger denn je.
Einige afrikanische Musiker werden deutlich prominenter gefeatured, beispielsweise die Sängerin Rokia Traoré aus Mali, die insbesondere „John And Yoko“ mit ihrer weichen, faszinierenden Stimme veredelt und damit geradezu verlangt, dass man sich mit ihren eigenen Songs auseinandersetzt. Ebenfalls reizvoll, vielleicht sogar eine Spur interessanter das Original: „Not Afraid“ von Eminem, das durch Raps der kenianischen Formation TS1 wie ein neuer Song klingt. Im Prinzip kann man so ziemlich jeden Track antesten (unter anderem „She Said“ von Plan B, „I Need A Dollar“ von Aloe Blacc und „Under The Bridge“ von den Red Hot Chili Peppers) antesten und wird nicht enttäuscht. Wie schon bei den Vorgängern gelingt auch bei „Africa“ der faszinierende Spagat zwischen regionaler Kost und Welthits. Kaufempfehlung: gute Musik und ein guter Zweck gehen auch dieses Mal Hand in Hand.
Africa
VÖ: 16.11.2012
APE Records
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I like the original album more
Still one of the best cuban albums recorded.
Love the cuban version of Coldplay’s songs „clocks“.