Mrs. Greenbird – Shooting Stars & Fairy Tales
Einer greisen Vogeldame verdanken Sarah Nücken und Steffen Brückner ihren Künstlernamen Mrs. Greenbird. Dass sie unter diesem Pseudonym die nunmehr dritte Staffel von „X Factor“ in Deutschland gewonnen haben, dürfte der Namensgeberin jedoch entgangen sein, schließlich weilt sie der Legende nach nicht mehr unter den Lebenden. Umso ehrenvoller halten die beiden Musiker den Namen der Verstorbenen mit ihrem folkigen Singer/Songwriter-Pop im Gespräch und ziehen mit der Eigenkomposition „Shooting Stars & Fairy Tales“ nun durch die Musikwelt.
Was Mrs. Greenbird mit ihrer Debüt-Single abliefern, knüpft nahtlos an ihre wöchentlichen Auftritte im Fernsehen an. Nur spärlich mit Gitarre und sanft taktgebenden Percussions begleitet, zieht die äußerst spezielle Stimme Nückens den Hörer schnell in ihren Bann. (Gesangs-)Partner Brückner stimmt in der Bridge erst zurückhaltend ein, ehe er im Chorus gleichberechtigt mitsingt, woraus eine überraschend angenehme Symbiose aus den beiden höchst unterschiedlichen Stimmlagen hervorgeht. Pünktlich zum Refrain nimmt auch die Instrumentierung ein wenig an Kraft auf, ohne jedoch die zart und zerbrechlich wirkende Stimmung des Songs zu gefährden. Die sauber produzierten „Shooting Stars & Fairy Tales“ sind nicht nur der Wind in den Segeln von Mrs. Greenbird, sondern verzaubern auch den Hörer durch den zuckersüßen Text, der vor allem durch Metaphern wie diese lebt. Vereinzelt schimmert noch die eine oder andere Banjo-Akkordfolge durch, der dem Song noch die nötige Portion Country-Elemente für den „Singersongwritercountryfolkpop“ verleiht, wie das Duo ihren Sound beschreibt.
Mit Gigs in Waschsalons begann die Karriere von Mrs. Greenbird und fand im Fernsehen ihre Fortsetzung. Nun gilt es, die Euphorie um den unkonventionellen Castingshow-Gewinner aufrecht zu erhalten, zumindest bis zum Weltuntergang, denn am 21. Dezember soll das erste Album erscheinen. Der erste richtige Schritt wurde getan. Das von Sarah Nücken und Steffen Brückner selbst geschriebene „Shooting Stars & Fairy Tales“ sprüht nur so vor Authentizität und weiß wohl gerade deswegen zu überzeugen. Der etwas eigenwillige Stil und das charismatische Auftreten der beiden Vollblutmusiker mag zwar nicht jedermanns Geschmack sein, trifft aber sicherlich die Herzen derjenigen, die sich dem aktuellen Elektro-Trend versagt haben.
Shooting Stars & Fairy Tales
VÖ: 27.11.2012
Columbia Deutschland (Sony Music)
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