Girls Aloud – Something New

Nach drei Jahren Pause melden sich Kimberley Walsh, Sarah Harding, Cheryl Cole, Nicola Roberts und Nadine Coyle wieder mit vereinten Stimmen zurück, um gemeinsam mit ihren Fans das Comeback von Girls Aloud zu feiern. In erster Linie zelebrieren die fünf Britinnen mit ihrem kommenden Greatest Hits „Ten“ das zehnjährige Bandbestehen, aber auch andere Missionen lassen sich damit verknüpfen. Als Interpret des offiziellen Songs zur diesjährigen Charity-Gala „Children In Need“ der BBC lässt sich womöglich auch der verloren geglaubte Glanz der Girlgroups wieder herstellen. Mit viel Inspiration und Erfahrung aus vergangenen Solo-Projekten präsentiert das Quintett nun jedenfalls „Something New“.

Der Titel ist allerdings nur ansatzweise Programm. Der Uptempo-Track beginnt zwar recht überraschend mit dem treibenden Sprechgesang Coyles auf einem 90s-Eurodance-Unterbau und lässt im weiteren Verlauf jeglichen gewöhnlichen Songaufbau vermissen, aber für unorthodoxe Strukturen innerhalb ihrer Songs waren die fünf Bandmitglieder schon seit eh und je offen. Alles beim Alten bei „Something New“, könnte man also meinen. Schließlich zeigt sich der Chorus gewohnt eingängig und vor allem typisch Girls Aloud. Keine der von Roberts, Cole oder Coyle eingeschlagenen Pfade ihrer Solo-Alben scheint sich in der Zusammenarbeit durchgesetzt zu haben. Lediglich die einzige Strophe, in der die Verse fast schon gerappt werden, ließe Rückschlüsse auf das Wirken von Nicola Roberts zu, wenn man diese ziehen wollte. Dem letzten Chorus folgt ein halbminütiges, sich im Gehörgang einbrennendes Finale, in dem Girls Aloud – zugegebenermaßen zu Recht – mit dem Schlachtruf „we’re the leaders of the pack, boy you better watch your back“ selbst feiern.

Mit Zeilen wie dieser oder „we girls gonna run this show“ gleich zu Beginn gibt der Song (oder: die Hymne an sie selbst) die Marschrichtung der fünf Sängerinnen eindeutig vor. Dazu gehört auch ein Release der Single in Deutschland als Download-Bundle mit drei Remixen. Die ansehnliche Ausstattung wird ohne weitere Kommentierung seitens der Plattenfirma jedoch verpuffen, schließlich konnte sich das Quintett in Deutschland bisher keinen großen Namen machen. Das musikalische Feuerwerk, welches Girls Aloud mit „Something New“ darbieten, wird hierzulande wohl nur vereinzelt auf Tischen im stillen Kämmerchen zünden.

Something New
VÖ: 16.11.2012 (DL-Single)
Polydor Records (Universal Music)

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