Bad Religion – Fuck You
Die Maschine läuft immer weiter und weiter. Im Januar erscheint „True North“, das mittlerweile 16. Studioalbum der kalifornischen Punk Rock-Legenden Bad Religion, die aktuell ihren x-ten Frühling erleben. Hintergedanke des von Gitarrist Brett Gurewitz und Langzeit-Kollaborateur Joe Barresi (Queens Of The Stone Age, Tool, Melvins) produzierten Werks war es, vermehrt Punk-Songs unterhalb der magischen Zwei-Minuten-Marke zu schaffen. Die erste Single „Fuck You“ dauert somit, wenn man es genau nimmt, 14 Sekunden zu lange.
Und doch ist hier kein Moment verschwendet. Wiegt die verzerrte Gitarre im Intro noch in vermeintlicher Sicherheit, drücken Bad Religion mit dem Einsetzen der Strophe das Gaspedal stärker durch, getragen von wuchtigen, donnernden Drums. Greg Gaffins Gesang – der Frontmann ist pünktlich zum Single-Release 48 Jahre alt geworden – verfügt immer noch über jene Präsenz und Power wie vor drei Dekaden. Wie so oft bringt er es auf dem Punkt – manchmal ist es einfacher, den verbalen Mittelfinger zu zeigen, womit wohl auf die vermeintlich gängige ‚Streitkultur‘ entsprechend reflektiert wird.
Natürlich sind alle Zutaten für einen klassischen Bad Religion-Song an Bord: rasante Strophen, hymnischer (und doch vergleichsweise beißend schneller) Refrain und ein kleines aber feines Gitarrensolo. „Fuck You“ passt perfekt in den Backkatalog der Punk-Legenden, setzt den auf den letzten Alben eingeschlagenen Trend zu den Wurzeln zurückzukehren nahtlos fort, und macht Lust auf das neue Album. Überraschungen wird es auf „True North“ wohl keine geben, dafür gewohnt amtliche Punk-Songs mit guten Riffs und intelligenten Texten. Große Veränderungen bringen eben nicht immer den größtmöglichen Erfolg.
Fuck You
VÖ: 06.11.2012 (DL-Single)
Epitaph Europe (Indigo)
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