Gypsy & The Cat – Bloom
Gleich zwei Ohrwürmer – „Jona Vark“ und „Time To Wander“ – koppelten Gypsy & The Cat im vergangenen Jahr aus ihrem Album „Gilgamesh“ aus und hatten damit zumindest moderaten Erfolg. In ihrer australischen Heimat veröffentlicht das Duo am 19. Oktober bereits das neue Album „The Late Blue“; ein Deutschland-Release steht noch nicht fest, vor 2013 ist damit aber wohl kaum zu rechnen. Stillstand ist für Xavier Bacash und Lionel Towers keine Option, womit wohl auch erklärt ist, warum „Bloom“ so anders klingt.
Der witzige Shuffle-Beat zu Beginn signalisiert Aufbruchsstimmung, der Basslauf fällt überraschend düster und organisch aus. Statt frühlingshaften, verträumten Synthi-Klängen dominiert nun plötzlich eine Gitarre, die mit leichter Post Punk-Schlagseite an New Order und The Cure erinnert, ohne dabei gänzlich mit der eigenwilligen Pop-Vision der Australier zu brechen. Auch wenn das Intro den Interpreten kaum vermuten lässt, das Einsetzen der Vocals – leicht verzerrt, mit ordentlich Hall belegt – führt zurück in vergleichsweise vertraute Gewässer. MGMT-Chöre und die leicht alternative Kauzigkeit von Walk The Moon treten der Cure-Gitarre entgegen. Je länger der Song dauert, desto dichter wird das Arrangement. Gerade der Basslauf scheint sich zu intensivieren, eine hinzugenommene Akustik-Gitarre und vorwitzige Synthis machen den Genre-Spagat perfekt.
Ob das noch Pop oder schon Rock ist – wen interessiert das schon? Gypsy & The Cat platzieren sich zwischen den Stühlen und erweitern ihre 80s-Zeitreise um britischen Gitarren-Pop/Rock. Gerade The Cure müssen als Vorbilder herhalten; nicht nur, weil die Gitarre so markant klingt, auch hier entdeckt man in eigentlich düsteren Untertönen wundersame Unbeschwertheit, ein geradezu leichtfüßiges Auftreten, mit dem die beiden Australier übr den Dingen stehen. Auch wenn „Bloom“ ohne Promo gnadenlos untergehen wird und noch dazu wohl zu weit von seinen Vorgängern entfernt ist, um entsprechenden Erfolg zu haben, ist Gypsy & The Cat zu diesem Schritt zu gratulieren. Das Album darf bald nachgeschoben werden.
VÖ: 12.10.2012 (DL-Single)
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