Nelly Furtado – The Spirit Indestructible
Sie gehört mit gerade einmal 33 Jahren und bereits weit über 20 Millionen verkauften Platten zu den erfolgreichsten und einflussreichsten weiblichen Popstars unserer Zeit. Die Rede ist von der portugiesisch-kanadischen Sängerin Nelly Furtado, die im Jahr 2000 mit dem Ohrwurm „I’m Like A Bird“ und dem dazugehörigen Album „Whoa, Nelly!“ ein erstes Ausrufezeichen im Musikbusiness setzte. Mit ihren folgenden Longplayern „Folklore“ 2003 und besonders „Loose“ 2006 zeigte sie nicht nur stets neue, teilweise überraschende Facetten, sondern setzte zeitgleich wie kaum eine Zweite Trends und Maßstäbe. Nach ihrem ersten rein spanischsprachigen Album „Mi Plan“ 2009 kommt sie mit ihrer brandneuen Platte „The Spirit Indestructible“ nun wieder internationaler daher und präsentiert einen bunten Cocktail aller bisheriger Stilrichtungen.
Eine hörbare Rückkehr zu ihren Anfangszeiten kann man vor allem im unkonventionellen „High Life“ entdecken, einem eklektisch-energetischen Song mit im wahrsten Sinne des Wortes peitschendem Beat. Reminiszenzen an Hits wie „Turn Off The Light“ werden wach, Furtados Stimme gibt sich souverän und gewohnt exaltiert zugleich. Den Spagat zwischen lieblicher und fast schon experimentierend wirkender Stimmlage bekommt die Mutter einer neunjährigen Tochter erneut fabelhaft hin. Sympathisch und handgemacht präsentieren sich die poppigen Titel „Bucket List“ sowie der Rausschmeißer „Believers (Arab Spring)“, die sich an die „Folklore“-Ära anlehnen und ihre ausgeprägten musikalischen Wurzeln widerspiegeln.
Beim tanzbarsten Song des Albums, „Waiting For The Night“, wird sich so mancher Fan an die Zeit anno 2006 zurückerinnern, als Produzent Timbaland Nelly Furtado mit auf den Leib geschneiderten Urban Dance-Sounds à la „Promiscuous“, „Maneater“ und „Say It Right“ zu Weltruhm verhalf. Diesen schwerst erfolgreichen RnB-Stil greift auch der zusammen mit Nas intonierte Titel „Something“ sowie die erste Singleauskopplung „Big Hoops (Bigger The Better)“ auf, die nicht nur hierzulande aufgrund höchst seltsamer Veröffentlichungspolitik seitens des Labels vollkommen zu Unrecht unterging.
Genau dieses Schicksal ereilte auch den Nachfolger und titelgebenden Track „Spirit Indestructible“, der nach ruhig-verspieltem Beginn rhythmisch wie soundtechnisch groß auftrumpft und in fast exakt vier Minuten ihre beeindruckende Karriere musikalisch hervorragend zusammenfasst. Doch Nelly kann auch ganz anders: Passend zum Thema des unzerstörbaren Geistes und der inneren Ausgeglichenheit kommen das atmosphärische „Circles“ und besonders die Entspannungshymne „The Most Beautiful Thing“ rüber, die stimmlich an Künstler wie Enya erinnert und bei jeder Thai-Massage problemlos als Hintergrundbeschallung eingesetzt werden kann. Wer sich für die Deluxe Version entscheidet darf sich zudem noch auf sechs weitere Titel freuen, darunter das unplugged vorgetragene „Thoughts“ zusammen mit dem Kenyan Boys Choir sowie das romantische Duett „Be OK“ mit Dylan Murray als Feature-Act.
Das Wort „Langeweile“ hat auf „The Spirit Indestructible“ definitiv keinen Platz, im Gegenteil: In Windeseile wuselt sich Nelly Furtado durch sämtliche nur denkbare Musikrichtungen, lässt hier und da allerdings den roten Faden ein wenig vermissen. Qualitativ macht sie jedoch mal wieder alles richtig und beweist mit Nachdruck, dass sie sowohl zeitgemäß als auch retrospektiv absolut glaubwürdig und souverän auftritt. Dahingehend kommen dem geneigten Anhänger bei dem Gedanken, wie stiefmütterlich ihre Comeback-Singles im Vorhinein promotet wurden, fast die Tränen. Es steht zu hoffen, dass die Vollblutmusikerin erneut all ihre Fans und auch Spontankäufer mobilisieren kann, denn wenn sich wahres Talent vor allem durch Vielseitigkeit auszeichnet, spielt die Dame nach wie vor in einer eigenen Liga.
VÖ: 14.09.2012
Interscope Records (Universal Music)
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Das Album hat mir insgesamt sehr gut gefallen, leider sind nur 12 Tracks vorhanden ich hätte mir da durchaus mehr gewünscht. Aber nichtsdestotrotz, das Album ist echt gut geworden und ein schöner Mix aus den typischen Nelly Furtado Songs. Besonders gut hat mir der Track „Parking Lot“ gefallen der sehr jung klang irgendwie. Sehr stylish sozusagen. Aber auch die anderen Lieder konnte man absolut hören und da war keines dabei, wo ich sagen würde „Hat mir nicht gefallen“ hör einfach mal rein, vielleicht gefällt Dir das Album ja auch.