Lukas Graham – Ordinary Things

Lukas Graham

Es wurde an ähnlicher Stelle bereits mehrfach gesagt, darf aber gerne wiederholt werden: Für so ein kleines Land ist Dänemarks Reichtum an großartigen Musikern beeindruckend. Neuestes Beispiel: Lukas Graham Forchhammer, ein 23jähriger aus der Freistadt Christiania in Kopenhagen, der als „Luke The Duke“ gemeinsam mit seinen Freunden Lovestock, Magnúm und The Captain als Soul- / Funk-Act aktiv ist. Der Erfolg in der Heimat gibt ihm Recht: „Lukas Graham“ eroberte die Spitze der Albumcharts, dazu kommen drei Singles in den Top 4. Mit „Ordinary Things“ soll es nun auch in Deutschland klappen.

Graham entpuppt sich als Soul- / RnB-Sänger moderner Prägung und bewegt sich in Richtung Justin Timberlake und Ben Westbeech. Dazu passt auch, dass der entspannte, funkige Refrain entfernt an „Señorita“ erinnert, ohne jedoch in diesen bestens erprobten Gefilden hängen zu bleiben. Gerade die schlichte Instrumentierung, die rund um das vertraut wirkende Motiv geschneidert wird, geht auf und gewährt Grahams Stimme Platz, sich entsprechend zu entfalten. Anstatt sämtliche Oktaven zu vergewaltigen, beschränkt sich der Däne auf zweckmäßige, leidenschaftliche Vocals, die vor allem in den Strophen aufgehen. Hier groovt seine Band besonders tight, schielt gar gen Lounge-Soul, nur um sich durch den hektischen Mittelteil frei zu spielen.

Man muss diesen ganz speziellen Stil schon mögen, um sich mit „Ordinary Things“ anzufreunden, wobei der Track durchaus das Potential zu einem Überraschungshit hätte. Funkiger Soul mit einer Prise Pop, das kennt man ja bereits, zumal ein wenig Afterhour-Flair mitschwingt. Kurzum: die Mischung macht’s. Eigentlich fehlt nur ein fettes Remix-Paket, um das Club-Potential der Graham’schen Single vollends zu entfalten. Stattdessen gibt es eine grundsolide Live-Version als B-Seite, die durchaus Charme hat, das sprichwörtliche Kraut allerdings nicht fett macht. Mehr davon gibt es am 26. Oktober, wenn das Debütalbum „Lukas Graham“ auch in Deutschland erscheint. Der erste Teaser macht bereits Laune.

VÖ: 24.08.2012 (DL-Single)
Copenhagen Records (Universal Music)

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