Keane – Sovereign Light Café
Seit ihren ersten Gehversuchen mit „Somewhere Only We Know“ und „Everybody’s Changing“ haben sich Keane einen Fixplatz in der europäischen Musiklandschaft erarbeitet. Mit ihren fünf bisherigen Alben und EPs schafften sie es in ihrer britischen Heimat auf die #1 – eine Marke, die nur von den Beatles getoppt wird. Auch in Deutschland reichte es für eine Top 5-Platzierung, während es für die Single „Disconnected“ nichts zu holen gab. Ob sich der Nachfolger „Sovereign Light Café“ besser schlagen wird, daran kann man gut und gerne zweifeln. Dass sich Keane nach dem schwierigen Übergangsalbum „Perfect Symmetry“ jedoch mittlerweile stabilisieren konnten, wird auch hier mehr als deutlich.
Tom Chaplins weicher Gesang eröffnet den entspannten Popsong, getragen von einem ebenso warmen Basslauf und den nach und nach einsetzenden Drums. Herzstück ist, wie so oft, das Zusammenspiel von Vocals und Keyboard, letzteres dieses Mal etwas süßlich wirkend mit einem sanften Nicken gen 80er Jahre. Ebenso beobachtet man, wie sich nach und nach die Gitarre durchsetzt – ein Instrument, das zu Beginn der Karriere Keanes noch verpönt war – und damit dem Refrain ein paar Ecken und Kanten verleiht. Für den dazugehörigen Clip reiste die Band in das malerische Küstenstädtchen Bexhill, wo sich dieses Café tatsächlich befindet. Für Keyboarder Tim Rice-Oxley ist es eine Metapher für das Leben und den langen Weg zum Status Quo. Hier wird keiner verpassten Gelegenheit nachgetrauert, hier dient der Rückblick als Ausblick in eine goldene Zukunft.
Das Download-Bundle empfiehlt sich auch für Album-Käufer. Als B-Seite wurde mit „Different Child“ ein brandneuer, unveröffentlichter Track beigepackt, der mit der A-Seite locker mithalten kann. Die traditionelle Note passt perfekt zur schlichten Instrumentierung und den launigen Vocals, nachdenklich und doch energisch, offensichtlich auf der Suche nach der Antwort auf eine ungestellte Frage. Insgesamt kann sich das Package hören lassen. „Sovereign Light Café“ zählt zu den interessanteren Tracks auf „Strangeland“ und gleichermaßen zu den besten Auskopplungen der letzten Jahre. Mit einem Charterfolg darf man hier wohl kaum rechnen, für ein beseeltes, zufriedenes Lächeln sollte es aber dennoch reichen.
VÖ: 10.08.2012 (DL-Single)
Island Records (Universal Music)
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